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Venezolaner warten am Grenzübergang nach Kolumbien Venezolaner warten am Grenzübergang nach Kolumbien 

Venezuela: „Ein himmelschreiendes Verbrechen“

Es ist die jüngste Eskalation im Machtkampf zwischen Maduro und Parlamentspräsident Juan Guaidó, der das Land in die Demokratie zurückführen will. An der venezolanischen Grenze werden Hilfskonvois beschossen, die Bevölkerung mit Gewalt zurückgedrängt. „Das Regime hat sein wahres Gesicht gezeigt,“ kommentiert Jesuitenpater Alfredo Infante, Chefredakteur der Zeitschrift „Sic“ des Jesuiten-Zentrums „Gumilla“, die Entwicklungen in der Venezuelakrise.

Der Tag der Ankunft der internationalen Hilfen in Venezuela sollte ein Tag der Befreiung und der Hoffnung sein. Doch dann kam alles ganz anders: Straßenschlachten, Tränengas, zwei Lkw mit Hilfsgütern gingen in Flammen auf. Die Sicherheitskräfte Maduros gingen rabiat gegen die Bevölkerung vor. Und das nicht nur an der Grenze zu Brasilien, wo es bei dem indigenen Pemón-Volk offiziell vier Todesopfer gegeben hat (inoffiziellen Meldungen zufolge waren es etwa zwanzig Tote), sondern auch an der Grenze zu Kolumbien. Hier wurden 285 Menschen verwundet, 37 davon schwer.

„Regierung ist zu allem fähig“

Maduro hat die diplomatischen Beziehungen zum benachbarten Kolumbien abgebrochen. Am Samstag liefen einige Dutzend Soldaten zu Juan Guaidó über, doch alles in allem hielt die Armee zum bisherigen Machthaber. An diesem Montag findet in Bogotá eine Tagung der Allianz gegen Maduro statt, dabei wird Guaidó auf US-Vizepräsident Mike Pence treffen.

Pater Alfredo Infante kommentiert die derzeitige Lage so: „Am Samstag hat das Regime sein wahres Gesicht gezeigt. Das Gesicht einer Regierung, die sich weigert, die Not und Armut der Bevölkerung zu sehen. Eine Regierung, die zu allem fähig ist, um ihre Lügen zu rechtfertigen.“ Bei den Menschen in ländlichen Gebieten gehe es nur noch ums Überleben. Und das Regime weigere sich, diese Realität zu sehen, verweigere den Venezolanern stattdessen das Recht auf Nahrung, Gesundheit, Medikamente und gehe gewaltsam gegen wehrlose Bürger vor.

Angst vor einer Kriegssituation

Der Jesuit nennt Maduros Regierung „illegal und illegitim“, fürchtet aber eine „mögliche internationale Intervention“. „Ich sehe dieses Szenario nicht positiv, denn leider würde es eine Kriegssituation bedeuten, die immer katastrophal ist, den Verlust von Menschenleben verursacht und Instabilität und schwierige Regierungsführung mit sich bringt. Der friedliche Weg wäre, Maduro davon zu überzeugen, das Land nicht in die Katastrophe zu stürzen.“

Die Krise in Venezuela spitzt sich immer mehr zu. Venezuelas umstrittener Präsident Nicolas Maduro hat sein Land in eine Festung verwandelt und lässt keine humanitäre Hilfe für die Bevölkerung zu. Etwa drei Millionen Menschen haben das krisengebeutelte Venezuela mittlerweile verlassen. Zehntausende fliehen täglich allein ins benachbarte Kolumbien. Trotz des offensichtlichen Notstands lehnt Venezuelas Machthaber Maduro internationale Hilfen weiter ab. Stattdessen lässt er die Landesgrenzen schließen, um zu verhindern, dass Hilfsgüter das Land erreichen. Inzwischen breiten sich in dem bereits weitgehend isolierten Krisenstaat bereits Infektionskrankheiten aus.

(sir – sk/skr)
 

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25. Februar 2019, 14:14