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Rom: Blutbefleckte Tunika soll nach Canterbury zurückkehren

Die blutbefleckte Tunika von Thomas Becket soll nach Canterbury zurückkehren. Dort ist der damalige Erzbischof vor 850 Jahren ermordet worden. In Santa Maria Maggiore, wo das Gewand seit mehr als 500 Jahren aufbewahrt wird, wird eine Leihgabe unterstützt, schreibt die englische Tageszeitung „Guardian“. Es fehle nur noch die offizielle Genehmigung des vatikanischen Kulturministers Kardinal Gianfranco Ravasi.

Becket, damaliger Erzbischof von Canterbury, wurde am 29. Dezember 1170 von vier Rittern in seiner Bischofskirche ermordet, nachdem er sich mit König Heinrich II. im Streit über die Vorherrschaft von Krone oder Kirche überworfen hatte. Heinrich II. soll dessen Schicksal mit den berühmt gewordenen Worte besiegelt haben: „Will mir niemand diesen ungestümen Priester vom Halse schaffen?“ Der Mord schockierte die damalige Welt. Drei Jahre später sprach Papst Alexander III. Becket heilig. Sein Schrein in Canterbury wurde zur Pilgerstätte, bevor das Grabmal 1538 auf Geheiß Heinrichs VIII. im Zuge der Reformation zerstört wurde.

Die Geschichte von Thomas Becket wurde in der Literatur vielfach aufgegriffen. So inspirierte sie etwa Geoffrey Chaucers „Canterbury Tales“ und das Versdrama „Mord im Dom“ von T. S. Eliot.

Laut britischen Presseberichten sind die Verhandlungen zwischen der Anglikanischen Kirche und dem Vatikan über das Gedenken zum 850. Jahrestags 2020 weit fortgeschritten. Neben der Leihgabe des Gewands soll auch mit einem großen gemeinsamen Gottesdienst von Katholiken und Anglikanern sowie einer großen Ausstellung in der Kathedrale von Canterbury an den Mord von 1170 erinnert werden.

(kap - hs)

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05. November 2018, 15:28