Vatikansprecher: Kein Veto gegen Umbettung Francos
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte am Montag mit Spaniens Vize-Regierungschefin Carmen Calvo unter anderem über die strittige Frage der Umbettung von Francisco Franco gesprochen. Das hatte Calvo nach der Begegnung zu Journalisten gesagt. Spaniens sozialistische Regierung will eine mögliche Verlegung des Grabes von Diktator Francisco Franco (1892-1975) in die Madrider Almudena-Kathedrale verhindern.
Der Vatikan lehne die Umbettung nicht ab, ?sofern die zuständigen Behörden diese beschließen“ sollten, hieß es dazu aus dem Vatikan. Kardinal Parolin habe sich aber nicht über einen möglichen neuen Bestattungsort geäußert. Bei der Suche nach einer neuen Ruhestätte sei eine gemeinsame Lösung zu finden. Spaniens Regierung müsse dabei auch im Gespräch mit der Familie des ehemaligen Diktators bleiben.
Die Gebeine des spanischen Diktators sind in der von Benediktinern verwalteten Gedenkstätte ?Valle de los Caidos" nordöstlich von Madrid bestattet. Von dort wollen die Familienangehörigen sie in die Gruft der Hauptstadt-Kathedrale umbetten, falls es ihnen nicht gelingt, die Exhumierung doch noch zu verhindern.
Wohin mit den Gebeinen des Diktators?
Die Regierung will die sterblichen Überreste des Diktators aus der ?Valle de los Caidos" entfernen, weil Franco selbst die Gedenkstätte von politisch missliebigen Zwangsarbeitern hatte errichten lassen, deren Nachfahren das Grab des Diktators an dieser Stelle seit jeher als Affront empfinden. Allerdings hatten im Juli auch Tausende Franco-Anhänger vor der Caidos-Basilika gegen eine Umbettung demonstriert.
Bei ihrem Treffen mit dem Kardinalstaatssekretär habe ihn die Vertreterin der Regierung Sanchez auch darüber informiert, dass das spanische Strafgesetzbuch für Delikte im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch verschärft werden solle. Derlei Delikte sollen in Zukunft unverjährbar sein, so Calvo in ihrer Stellungnahme im Anschluss an die Begegnung.
(vatican news/kap)
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