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Indien: Jesidin Nadia Murad erhält Mutter-Teresa-Preis 2018

Nadia Murad hat den Mutter-Teresa-Preis 2018 entgegengenommen. Die heute in Deutschland lebende jesidische Aktivistin, ein Entführungsopfer des sogenannten „Islamischen Staates, nahm in Mumbai die Auszeichnung der privaten Stiftung „Harmony Foundation“ entgegen, die sich für die Rechte von Frauen und Kindern einsetzt.

In einer Welt, in der Frauen und Kinder und alle anderen, sich nicht selbst verteidigen können, ihre Rechte verweigert werden, sind es Menschen wie Nadia Murad, die „ihren Schmerz einer breiten globalen Öffentlichkeit erklären“ können, sagte der indische Gründer der „Harmony Foundation“, Abraham Mathai, der Agentur Asianews.

„Dieser Mutter-Teresa-Preis spricht vom Schmerz Tausender Menschen, die noch immer entführt sind“, sagte Nadia Murad bei der Preisverleihung. Diese Sklaven müssen befreit und auf dem Weg der Wiedereingliederung begleitet werden. Sie selbst war 2014 von den radikalislamistischen Terrorkämpfern entführt wurden. „Sie haben mich acht Mal verkauft, an acht Männer acht verschiedener Nationalitäten“, erzählte die Aktivistin. Dasselbe Schicksal habe auch Mädchen von zehn Jahren oder noch jünger ereilt; sie alle wurden Opfer von sexueller Gewalt und Sklaverei. „Die irakische Regierung und die internationale Gemeinschaft blieben still und taten sehr wenig, uns zu helfen“, so Nadia Murad.

„Sie haben mich acht Mal verkauft, an acht Männer acht verschiedener Nationalitäten“

Zugleich mit der jungen Jesidin wurde in Abwesenheit der kongolesische Gynäkologe Denis Mukwege geehrt, der in seinem Heimatland Vergewaltigungsopfern hilft. Mukwege und Murad hatten dieses Jahr auch gemeinsam den Friedensnobelpreis erhalten. Mathai erhofft sich von der Vergabe des Mutter-Teresa-Preises 2018 eine öffentliche Sensibilisierung für das Thema Missbrauch, auch in Indien, das in den globalen Statistiken den traurigen Rekord bei der Zahl von Vergewaltigungen hält.

Die 2005 gegründete „Harmony Foundation“ fördert Frieden und Dialog über die Grenzen von Religionen, Kasten, Geschlechter und Ethnien hinweg. Das Anliegen ist es, Frauen und Kindern an jedem Ort ein Leben in Frieden und ohne Gewalt jeder Art zu ermöglichen. Frühere Preisträger waren unter anderem der Dalai Lama, Ärzte ohne Grenzen, die junge Afghanin Malala Yousafzai und zuletzt Pater Tom Uzhunnalil, der indische Salesianerpater, der 2016 im Jemen entführt und ein Jahr später befreit worden war.

(asianews/vatican news – gs)

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22. Oktober 2018, 11:04