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Eingestürztes Kirchendach Eingestürztes Kirchendach 

Italien: Kulturministerium will nach Kircheneinsturz ermitteln

Nach dem Einsturz einer Kirche im Herzen Roms will neben der römischen Staatsanwaltschaft auch das italienische Kultusministerium ermitteln. Das kündigte Kultusminister Alberto Bonisoli im Interview mit der römischen Tagsezeitung „Il Messaggero“ (Samstag) an.

Ihn interessiere nicht, wer verantwortlich sei, sondern wie sich so etwas künftig verhindern lasse, so Bonisoli. Um die Schuldigen könne sich die Staatsanwaltschaft kümmern. Er wolle jedoch genau wissen, wie die Kirche gesichert worden sei, welche Arbeiten dort durchgeführt wurden und wer diese kontrolliert habe, so der Politiker.

Die römische Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen wegen möglicher Versäumnisse bei der Instandhaltung aufgenommen. Laut Medienberichten waren Dach und Fassade der Kirche San Giuseppe dei Falegnami erst 2015 im Auftrag der Diözese restauriert worden.

 

Einsparungen von Küstern

 

Der Architekt und Restaurator Francesco Scoppola beklagt in einem Gastbeitrag in der vatikanischen Zeitung „L´Osservatore Romano“ (Samstag) die Einsparung von Küstern, denen möglicherweise Probleme der Dachbalken aufgefallen wären. Heutzutage unterliege die Instandhaltung von Gebäuden leider immer mehr einer „Logik des Profits“. So würden als zu teuer angesehene Instandhaltungsmaßnahmen oft aufgeschoben.

Die Einsturzursache ist unterdessen weiter unklar. Es sei zu früh, dazu etwas zu sagen, so ein Sprecher der Feuerwehr laut der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Onlineausgabe Samstag). Eine provisorische Abdeckung der Kirche sei in Arbeit und solle noch am Wochenende fertig gestellt werden. Anschließend folge die Stabilisierung des Kirchturms. Das Unwetter in der Nacht auf Samstag habe keine großen Schäden angerichtet, da der Boden der Kirche vorsichtshalber abgedeckt worden sei.

 

Antike Mamertinische Kerker unbeschädigt

 

Auch der unter der Kirche gelegene antike Mamertinische Kerker ist offenbar unbeschädigt. Der sogenannte Carcer Mamertinus diente vor mehr als 2.000 Jahren als Staatsgefängnis. Unter anderem der gallische Rebell Vercingetorix und der jüdische Freiheitskämpfer Simon bar Giora waren dort inhaftiert. Die darüber liegende Barockkirche in einem malerischen Winkel am Rand des Forum Romanum und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kapitolshügel war als Hochzeitskirche beliebt. Medienberichten zufolge sollte dort dieses Wochenende eine Trauung mit 150 Gästen stattfinden.

(kap – mg)

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02. September 2018, 10:50