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Doch nicht ganz so ruhig: laut Agenturberichten gab es heute in Harare vereinzelt Proteste Doch nicht ganz so ruhig: laut Agenturberichten gab es heute in Harare vereinzelt Proteste 

Simbabwe: Verliefen die Wahlen tatsächlich „fair“?

Die ersten freien Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Simbabwe seit 1980 sind nach Wahrnehmung des kirchlichen Hilfwerks Misereor weitgehend friedlich und fair verlaufen. Die Agentur AFP berichtet an diesem Mittwoch unterdessen von Zusammenstößen in Harare zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

Laut AFP sind an diesem Mittwoch Sicherheitskräfte mit Tränengas, Wasserbomben und Schusswaffen in Harare gegen Demonstranten vorgegangen; dabei sei mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur. Hintergrund der Proteste seien Vorwürfe, es habe Wahlfälschungen gegeben. Präsident Emmerson Mnangagwa rief angesichts der Zusammenstöße zur Ruhe auf. 

Pannen bei Durchführung der Wahlen

 

Angesichts des niedrigen Vertrauens in Wahlen nach der langen Alleinherrschaft von Ex-Präsident Robert Mugabe sei die Wahlbeteiligung von über 75 Prozent sehr hoch gewesen, sagte Misereor-Vertreter Desire Nzisabira am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).  Er sprach von Pannen und Unzulänglichkeiten beim Wahlablauf; diese seien ärgerlich. So habe im simbabwischen Winter in einigen Wahllokalen früh morgens das elektrische Licht gefehlt. Viele Menschen hätten daher erst später wählen können oder seien „unverrichteter Dinge wieder abgezogen“.

Den Auftritt von Ex-Präsident Mugabe am Tag vor der Wahl wertete der Misereor-Experte als Wunsch, sich öffentlich zu zeigen. Der 94-Jährige leide „offenbar unter der Isolation seit seinem Sturz im vergangenen Herbst“. Nzisabira weiter: „Wenn er wirklich etwas hätte bewegen wollen mit dieser Pressekonferenz, dann hätte er sie eine Woche vor der Wahl abgehalten, damit auch die Menschen in den entlegenen Teilen des Landes etwas davon mitbekommen.“

Trotz Mugabe-Ära hat Simbabwe „immer noch großes Potenzial“

 

Simbabwe brauche nun Stabilität, Frieden und echte Reformen, so Nzisabira. Auch eine Erneuerung der politischen Landschaft wäre „wünschenswert“. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben. Das Land habe „trotz der bleiernen Zeit unter Mugabe immer noch großes Potenzial, gerade in der Landwirtschaft“. Allgemein geht man von einem knappen Wahlergebnis aus. Für den 8. September sind Stichwahlen angesetzt.

(afp/kna - pr)

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01. August 2018, 16:00