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Präsident Widodo und der von ihm ausgewählte Vizepräsidentschafts-Kandidat unterzeichnen ihre Kandidatur Präsident Widodo und der von ihm ausgewählte Vizepräsidentschafts-Kandidat unterzeichnen ihre Kandidatur 

Indonesien: Konservativer Muslim-Kleriker könnte Vizepräsident werden

Indonesiens Präsident Joko Widodo, der nächstes Jahr für die Wiederwahl kandidiert, tritt mit einem konservativen muslimischen Kleriker als seinem Vize an. Damit will er nach Einschätzung von Beobachtern den Verdacht zerstreuen, er sei antimuslimisch eingestellt.

Widodos Wahl fiel auf den 75-jährigen Kleriker Ma'ruf Amin. „Er ist eine weise religiöse Figur und hat große Erfahrung in der Politik", sagte der Präsident bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Amin war Parlamentarier auf nationaler und regionaler Ebene und wirkt derzeit als Vorsitzender des indonesischen Ulema-Rates, des höchsten muslimischen Gremiums des Landes. Darüber hinaus gehört er einem Ausschuss an, den Widodo letztes Jahr zur Bekämpfung von Radikalismus und Extremismus in Indonesien gegründet hatte.

Die Lehre aus dem Fall „Ahok"?

 

Beobachter meinen, Widodo habe mit der Wahl Amins zum Vizepräsidenten die Lehre aus den Vorfällen rund um den früheren christlichen Gouverneur von Jakarta gezogen. Basuki Tjahaja Purnama war seinerzeit Widodos Vize gewesen, als dieser Gouverneur der Hauptstadtregion war. Widodo wurde zum Staatspräsidenten gewählt, woraufhin sein Stellvertreter, genannt „Ahok“, den Gesetzen entsprechend automatisch zum Gouverneur Jakartas nachrückte. Bei der nächsten regulären Wahl zum Gouverneur trat er an, war aber als Christ, überdies chinesischer Abstammung, massiven Anfeindungen extremistischer Muslime ausgesetzt, die ihn der Blasphemie beschuldigten und schließlich ins Gefängnis brachten. Der Vorwurf antimuslimischer Gesinnung fiel in der Folge auch auf „Ahoks“ politischen Ziehvater Joko Widodo.

Politische Rivalen bezeichneten den amtierenden Präsidenten wiederholt als anti-islamisch und pro-kommunistisch. „Durch die Wahl von Amin, einem angesehenen Geistlichen und erfahrenen Politiker, will er all diese Annahmen zerstreuen", zitiert die Agentur ucanews den Politikwissenschaftler und Publizisten Ujang Komarudin. Gleichzeitig versuche Widodo mit dem Schritt zu verhindern, dass sein Rivale Prabowo Subianto ein parteiisches Spiel spiele, wie es bei der Gouverneurswahl in Jakarta im vergangenen Jahr geschah. Subianto hatte 2014 gegen Widodo verloren und tritt nun am 17. April 2019 abermals an.

(ucanews – gs)

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10. August 2018, 11:12