Ö°ì³Ü³¾±ð²Ô±ð: „Auch mit Fundamentalisten reden“
Prokschi äußerte sich über die Tagung von Vertretern der offiziellen Kommission für den theologischen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche und der verschiedenen regionalen Kommissionen/Initiativen letzte Woche auf Kreta. An dem Austausch hatte auch der Präsident des vatikanischen Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, teilgenommen.
Die Analyse über eine unterschiedliche Offenheit der orthodoxen Hierarchie und Basis für den Dialog habe eine wichtige Rolle gespielt, berichtete Prokschi. Allerdings müsse man selbstkritisch fragen, inwieweit offizielle Ökumene-Erklärungen auch innerkatholisch rezipiert worden seien – „in den Pfarren, an den Fakultäten, den Hochschulen, den Bischofskonferenzen oder der Glaubenskongregation“.
Was die „Fundamentalisten“ in der Orthodoxie betreffe, so müsse man unterscheiden: „Die einen sehen ja in den Katholiken bestenfalls Häretiker. Es gibt aber innerhalb der Orthodoxie ein großes, breites Spektrum.“ Es werde da gewisse Gruppierungen geben, „mit denen wird man nicht ins Gespräch kommen können“, so der Theologe: „Aber ‚Fundamentalisten‘ ist so ein Sammelbegriff, und da muss man stärker differenzieren.“
Im Grunde gehe es darum, dass die in der Ökumene eher nicht oder kaum Engagierten „ihre Vorsteher - das heißt die Patriarchen und Erzbischöfe - unterstützen und klar sagen: Das ist ein guter Weg. Dass also die positiven Kräfte gestärkt werden“.
Das Problem bei den Orthodoxen sei sicher, „dass es nicht ganz einfach ist, den Weg der Ökumene in panorthodoxer Abstimmung zu gehen“, gab Prokschi zu bedenken: „Das heißt: Die Orthodoxen müssen jetzt schauen, wie sie mit den Dokumenten der Großen Synode von Kreta umgehen, wo ja vier Landeskirchen nicht dabei waren. Zum Teil haben wir darüber auf Kreta schon auch sehr sachlich-kritisch gesprochen.“
Bei dem Treffen sei auch betont worden, dass Ziele und Grundlagen des Dialogs einmal klargestellt werden müssten. „Ein erster Schritt wäre z. B., dass wir alle sagen: Wir können mit gutem Gewissen gemeinsam das Vaterunser beten. Das ist noch nicht bei allen angekommen. Diejenigen aber, die dafür offen sind, müssen sich einmal sagen: Wir werden an dem jetzt festhalten und es auch tun.“
Die vorhandenen regionalen Spannungen, die politische Gründe hätten, seien nicht spürbar gewesen und auch nicht thematisiert worden. „Es waren Gespräche in einer herzlichen und wissenschaftlich objektiven Weise. Wir haben versucht, die Möglichkeit einer gemeinsamen Zukunft unserer Kirchen zu skizzieren - in der Richtung, dass wir gesagt haben: Für uns sind viele Punkte, die immer wieder genannt werden, nicht kirchentrennend.“
(kap – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.