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Ost- und Westeuropa driften beim Thema Religionszugehörigkeit auseinander Ost- und Westeuropa driften beim Thema Religionszugehörigkeit auseinander 

Europa: Studie sieht Trend zu religiöser Gleichheit in Osteuropa

Ost- und Westeuropa driften beim Thema Religionszugehörigkeit laut einer neuen Studie auseinander.

Während im Westen die religiöse Vielfalt zunehme, gebe es im Osten „eine tendenzielle Homogenisierung", so die Wissenschaftler der Universität Luzern. Die Schweizer Hochschule hat in dieser Woche eine Online-Datenbank zur Entwicklung der Religionszugehörigkeit seit 1996 für alle Staaten Europas einschließlich der Türkei freigeschaltet.

In Russland, Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Polen und Aserbaidschan legt demnach die jeweils größte Religionsgemeinschaft zu; das habe diese Länder homogener gemacht. Besonders in den protestantisch geprägten Staaten Nordeuropas, aber auch in Spanien, Albanien und Moldawien sei dagegen die „religiöse Pluralität" gewachsen.

Der Faktor Religion spiele bei der Ausprägung der nationalen Identität wieder eine stärkere Rolle, sagte der Projektleiter und Professor für Politik und Religion, Antonius Liedhegener. Das falle besonders in Russland auf: „Präsident Putin und seine Regierung stützen sich auf die orthodoxe Kirche und generieren so Unterstützung für die Politik des Kreml."

In den meisten Ländern dominiert laut dem Befund heute zahlenmäßig die Religionsgemeinschaft, die schon spätestens in der Frühen Neuzeit vorherrschend war. In vielen seien die Verhältnisse auch im beobachteten Zeitraum stabil. Die zunehmende Säkularisierung führte in anderen Ländern dazu, dass Menschen ohne Religionszugehörigkeit die Mehrheit stellen. Dies ist den Angaben zufolge in Tschechien, Estland, Großbritannien und Frankreich der Fall sowie abgeschwächt auch in den Niederlanden, Ungarn, Lettland und Deutschland.

Die jüngste Zuwanderung spielt aus Sicht der Forscher religionsstatistisch keine große Rolle. Bis heute präge die katholische Kirche West- und Zentraleuropa, die Nordischen Länder seien mehrheitlich protestantisch, die osteuropäischen orthodox. Das seien Ergebnisse der mittelalterlichen Spaltung in West- und Ostkirche sowie der Reformation.

(kna - gs)

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28. Februar 2018, 13:36