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Kardinal Zuppi und der russische Außenminister Lawrow am Montag Kardinal Zuppi und der russische Außenminister Lawrow am Montag  

Kardinal Zuppi in Moskau: Hochrangige Gespräche über humanitäre Fragen

Am zweiten Tag seiner Mission als Sondergesandter des Papstes in Russland hat Kardinal Matteo Zuppi mit Metropolit Antonij und der russischen Kinderrechtsbeauftragten Maria Lwowa-Belowa gesprochen. Am Montag traf er bereits den russischen Außenminister Lawrow. Im Vordergrund bei der Reise stehen humanitäre Themen, wie auch der Einsatz zur Rückführung ukrainischer Minderjähriger.

Die „humanitären Fragen im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine“ standen im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Kardinal Matteo Maria Zuppi, dem Sondergesandten des Papstes in Russland, und Metropolit Antonij, dem Vorsitzenden der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats, am Dienstag, 15. Oktober.

Derzeit hält sich Kardinal Zuppi zu seiner zweiten Mission in Russland auf, wobei es insbesondere darum gehen sollte, Möglichkeiten zur „Zusammenführung der ukrainischen Kinder mit ihren Familien“ und eines Gefangenaustauschs auszuloten, wie der vatikanische Pressesaal im Vorfeld mitgeteilt hatte.

Hochrangige Gespräche

Am Dienstagmorgen traf sich der Kardinal mit Maria Lwowa-Belowa, der Beauftragten des russischen Präsidenten für die Rechte der Kinder, und später mit Metropolit Antonij, begleitet von ihren jeweiligen Delegationen.

Der Delegation von Kardinal Zuppi gehörte auch der Apostolische Nuntius in der Russischen Föderation, Erzbischof Giovanni D'Aniello, an. Auf Fotos, die anschließend über die offizielle Website des Moskauer Patriarchats verbreitet wurden, sieht man den Kardinal und den Metropoliten, die sich an einem großen Tisch gegenübersitzen. Neben dem „Außenminister“ des Moskauer Patriarchats, der bereits viermal zu privaten Treffen mit Papst Franziskus in Rom war, sieht man den Vizepräsidenten des DECR, Archimandrit Filaret (Bulekov), und Erzpriester Igor Yakimchuk.

Grüße von Patriarch Kyrill

Metropolit Antonij habe die Gäste „im Namen Seiner Heiligkeit Patriarch Kirill von Moskau und der ganzen Rus'“ begrüßt, hieß es in der mitgelieferten Erklärung des Patriarchats.

In der Erklärung heißt es weiter, dass „während des Gesprächs die Parteien humanitäre Fragen im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine sowie andere Angelegenheiten von gegenseitigem Interesse erörterten“.

Kardinal Zuppi und Metropolit Antonij hatten sich bereits am 29. Juni 2023 während der ersten Reise des Kardinals nach Moskau getroffen, der zweiten Station einer Reise, die ihn auch nach Kyiv, Washington und Peking führte.

Der Metropolit gehörte damals zu der Delegation, die Patriarch Kyrill zu dem Treffen mit dem Abgesandten des Papstes begleitete. „Wir wissen es zu schätzen, dass Seine Heiligkeit Sie nach Moskau geschickt hat“, hatte der Patriarch bei dieser Gelegenheit gesagt.

Treffen mit Lwowa-Belowa

Während seiner ersten Reise nach Russland war Kardinal Zuppi auch bereits mit Maria Lwowa-Belowa zusammengetroffen. Am Dienstag begegneten die beiden sich erneut zu einem „konstruktiven“ Gespräch,  wurde, wie die Kinderrechts-Beauftragte anschließend selbst in einer auf ihrem Telegramm-Kanal veröffentlichten Erklärung mitteilte.

Ein Archivbild des Treffens vom Juni 2023
Ein Archivbild des Treffens vom Juni 2023

Dabei betonte sie, dass „die Zusammenarbeit mit dem Gesandten des Papstes und der Apostolischen Nuntiatur in der Russischen Föderation seit über einem Jahr andauert“.

Fokus auf verschleppte Kinder

Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Zuppi und Lwowa-Belowa stand die Rückführung ukrainischer Kinder, die gewaltsam nach Russland verschleppt wurden. Wie die russische Botschaft beim Heiligen Stuhl über den Nachrichtendienst X mit einem Foto der Begegnung mitteilte, sei eine „Zusammenarbeit bei der Zusammenführung von Familien“ gegangen, die „in der Konfliktzone getrennt“ worden seien.

Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind über 19.000 Minderjährige betroffen. Eine kleine Gruppe konnte bereits mit ihren Familien wiedervereint werden, auch dank der vom Heiligen Stuhl eröffneten Vermittlungskanäle, wofür Präsident Selenskyj dem Papst ausdrücklich gedankt hatte.

„Wir haben die Ergebnisse und die weitere Interaktion im Interesse der Familien und Kinder besprochen, einschließlich der Wiedervereinigung von Familien aus Russland und der Ukraine“, so die Kommissarin in ihrem Beitrag, der Einzelheiten des Treffens mit dem Kardinal enthält. „Wir tun dies mit der Beteiligung des russischen Außenministeriums. Wir haben beschlossen, die Zusammenarbeit fortzusetzen.“

Treffen mit Außenminister Lawrow

Bereits am Montag, direkt nach seiner Ankunft in Moskau, hatte Kardinal Zuppi ein Gespräch mit Außenminister Sergej Lawrow über die „Zusammenarbeit im humanitären Bereich im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine“ und andere internationale Themen. Beim ersten Aufenthalt Zuppis in Moskau im Juni 2023 war es zu keiner Begegnung zwischen den beiden gekommen.

In einer noch am Montag veröffentlichten Erklärung des Ministeriums wurde die „konstruktive Entwicklung“ des Dialogs zwischen Russland und dem Heiligen Stuhl hervorgehoben. Auf einem am Abend über den Nachrichtendienst X verbreiteten Foto sieht man den Kardinal und den Außenminister, wie sie sich die Hände reichen. Bei der Diskussion sei es um den Umgang mit den „dringendsten humanitären Belangen“ gegangen, heißt es in dem Post der russischen Botschaft beim Heiligen Stuhl.

(vatican news - cs/sc)

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16. Oktober 2024, 14:01