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Erzbischof Ettore Balestrero Erzbischof Ettore Balestrero  

Vatikan: Chancengleichheit für ärmere Länder

Hindernisse für die Entwicklung ärmerer Länder hat der Vatikanvertreter bei der UNO in Genf, Erzbischof Ettore Balestrero, kritisiert. Dabei bezog er sich auf hohe Schuldenlasten sowie Benachteiligungen in der Digitalwirtschaft.

Aufgrund hoher Staatsverschuldung seien viele Entwicklungsländer nicht dazu in der Lage, Armut zu beseitigen und Bildung, Gesundheitsfürsorge und Sozialschutz zu garantieren. Während mächtige und reiche Länder eigene Interesse schützten, blieben schwächere und arme Weltregionen anfällig und abhängig, gab der Vatikanvertreter am Mittwoch bei einer Sitzung des Handels- und Entwicklungsausschusses der Welthandels- und Entwicklungskonferenz UNCTAD zu bedenken. Vor diesem Hintergrund solle die internationale Gemeinschaft Zinssätze senken, Rückzahlungsfristen verlängern und Schuldenerlasse ermöglichen, „um das Ziel einer Welt ohne Armut bis 2030 zu erreichen“, so Erzbischof Balestrero.

Digitale Kluft

 

Auch in der Digitalwirtschaft gelte es Anpassungen vorzunehmen, nannte der Erzbischof einen zweiten Bereich. Entwicklungsländer könnten die Chancen der Digitalwirtschaft aufgrund ihrer Benachteiligung weniger nutzen als reichere Länder. Das müsse sich ändern: „Bleibt die digitale Kluft unangetastet, besteht die Gefahr, dass sich die Ungleichheit weiter verfestigt und Menschen in prekären Situationen noch weiter zurückbleiben“, warnte der Vatikanvertreter, der zur Erleichterung von Investitionen im Kampf gegen Armut und Unterentwicklung aufrief.

In Gemeinwohl und Entwicklung investieren

 

Diese Investitionen sollten in Bereiche fließen, „in denen sie am dringendsten benötigt werden“, formulierte Balestrero, und zwar nach Maßgaben des Gemeinwohls, der Nachhaltigkeit, der Transparenz und des Rechtes. Der Vatikanvertreter rief ferner dazu auf, weniger entwickelten Ländern entsprechende technische Hilfe und Ausbildung zur Verfügung zu stellen, um diesen Weg einschlagen zu können. Langfristig gelte es eine „neue multilaterale Governance“ zu fördern, die den Interessen der Völker und dem Gemeinwohl der Menschheit diene, gab er eine Vision des Papstes wieder.

Erzbischof Ettore Balestrero ist Apostolischer Nuntius und Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhles bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf. Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung, kurz Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), ist ein ständiges Organ der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf.

(vatican news – pr)


 

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19. September 2024, 13:26