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Der Pavillon des Heiligen Stuhles in Venedig bei der Biennale Der Pavillon des Heiligen Stuhles in Venedig bei der Biennale  (@VaticanNews)

Biennale in Venedig: Kunst im Dienst der Menschlichkeit

Auf der Kunstbiennale in Venedig setzt der Heilige Stuhl mit dem Pavillon „Mit meinen Augen“ ein starkes Zeichen für die Verbindung von Kunst und sozialer Verantwortung. Die Ausstellung im Frauengefängnis Giudecca, die den Ärmsten und den Menschenrechten gewidmet ist, vermittelt eine kraftvolle Botschaft der Nähe und Barmherzigkeit.

Die Kunstbiennale von Venedig erhält in diesem Jahr mit dem Pavillon des Heiligen Stuhls „Mit meinen Augen“ eine besondere spirituelle und soziale Dimension. Die Ausstellung, die im Frauengefängnis Giudecca stattfindet, spiegelt nicht nur die Vielfalt und Internationalität der Kunst wider, sondern stellt auch die Frage nach Menschlichkeit und Gerechtigkeit in den Mittelpunkt. „Es ist kein Zufall, dass diese Ausstellung an einem so abgelegenen und nicht weltlichen Ort stattfindet“, erklärt José Tolentino de Mendonça, Präfekt des Dikasteriums für Kultur und Bildung des Heiligen Stuhls. „Hier wird Kunst zu einem Spiegel unserer Seele und zu einer Brücke, die die Wunden der Welt sichtbar macht.“

Die Ausstellung ist Teil einer breiteren Mission des Heiligen Stuhls, der sich in Venedig auf die Suche nach Antworten auf die großen Fragen der Menschheit begibt. Diese Thematik wird durch den Ort der Ausstellung – ein Frauengefängnis – verstärkt, der symbolisch für die Isolation und Ausgrenzung steht. Doch Tolentino betont, dass genau solche Orte der Nähe und des Trostes bedürfen.

Kunst und Verantwortung

Der Dialog, der im Rahmen der 81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig geführt wurde, fand in Anwesenheit von Pietrangelo Buttafuoco, Präsident der Biennale, und José Tolentino de Mendonça statt. Dabei wurde der Film „Through the Dovecote“ des Regisseurs Marco Perego präsentiert, der die Verbindung zwischen Kunst und sozialer Verantwortung thematisiert.

Der Besuch von Papst Franziskus im Pavillon am 28. April markierte ein historisches Ereignis, denn er war der erste Pontifex, der die Biennale von Venedig besuchte. Sein Treffen mit den Gefangenen im Frauengefängnis verdeutlichte die zentrale Botschaft des Heiligen Stuhls: Kunst kann ein Zufluchtsort sein, an dem Gewalt endet und Menschlichkeit beginnt. Die Ausstellung auf der Biennale setzt somit ein Zeichen für die Notwendigkeit von Mitgefühl und Barmherzigkeit – nicht nur in der Kunst, sondern in allen Bereichen des Lebens.

„Der Heilige Stuhl auf der Biennale möchte eine Stadt der Zuflucht sein, ein Ort, an dem wir nach Sinn, Schönheit und Glauben suchen“, so Tolentino. Dieses Gleichnis könne in die verschiedensten gesellschaftlichen Bereiche übertragen werden, von der Politik bis zur Wirtschaft, um eine menschlichere Welt zu schaffen.

(sir – mg)

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06. September 2024, 11:19