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Kurienerzbischof Vincenzo Paglia Kurienerzbischof Vincenzo Paglia  (ANSA)

Vatikan/D: Weitere Kritik an Teilen des Olympia-Spektakels

Nach den französischen µþ¾±²õ³¦³óö´Ú±ðn haben weitere µþ¾±²õ³¦³óö´Ú±ð Teile der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris kritisiert, darunter Kurienerzbischof Vincenzo Paglia.

In einer Szene sei das Christentum verspottet und verhöhnt worden, hieß es in einem am Samstag veröffentlichten Schreiben der französischen Bischofskonferenz.

Sie bezogen sich auf eine Szene, bei der Drag Queens gemeinsam mit Tänzern und Performern auf einer Brücke über die Seine offenbar das letzte Abendmahl Christi mit seinen Jüngern in der Version von Leonardo da Vinci nachgestellt hatten - und zwar parodierend als Transgender-Party und Modeschau. Prominenteste Darstellerin war Nicky Doll, bekannt für die Moderation des Drag Race France, die bereits im Vorfeld der Spiele die Olympische Fackel ein Stück getragen hatte.

Kurienerzbischof Paglia schließt sich Kritik an

Recht gab den französischen Bischöfen mit ihrer Kritik an der Szene Kurienerzbischof Vincenzo Paglia. Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben sprach in einem an diesem Sonntag veröffentlichten Zeitungsinterview von einer „blasphemischen Verspottung eines der heiligsten Momente des Christentums“. Die Szene habe das „hohe Ideal“ der olympischen Werte, die weltweit Brüderlichkeit, Freiheit, Gleichheit und Respekt fördern sollen, „besudelt“, formulierte der Italiener gegenüber „Il Giornale“. Papst Franziskus erwähnt am Sonntag beim Mittagsgebet zwar Olympia, ging aber nicht auf diesen Aspekt ein.

Kritik an der Szene kam neben Frankreich und Italien auch aus Deutschland. „Das queere #Abendmahl war allerdings ein Tiefpunkt und in der Inszenierung völlig überflüssig“, postete der Sportbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Oster, auf X. In einem auf der Seite des Bistums Passau veröffentlichten warnt der Bischof darüber hinaus vor Bestrebungen einer Kultur, die offenbar „mehrheitlich immer bewusster Gott los werden" und damit „gottlos" sein wolle, „damit der Mensch endlich ganz in die eigene, freie Verfügung seiner selbst kommt".

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Auch Bischof Oster entrüstet

Laut Einschätzung der französischen Bischöfe wurden Christen auf allen Kontinenten durch die Provokation und Übertreibung verletzt. Zugleich bedankten sie sich bei Vertretern anderer Religionen, die nach der Zeremonie ihre Solidarität bekundet hätten. Abgesehen davon lobten die französischen Bischöfe den Auftakt und schrieben, es habe wunderbare Momente der Schönheit, der Freude und des Glücks gegeben.

Die 33. Olympischen Sommerspiele waren am Freitagabend in Paris eröffnet worden. Anders als bisher fanden die Feierlichkeiten nicht in einem Stadion, sondern auf dem Fluss Seine statt. Bis zum 11. August treten mehr als 10.500 Athleten in 329 Wettbewerben an.

Auch Konservative und rechtsextreme Politiker in Frankreich übten Kritik an der Szene, ebenso wie die russisch-orthodoxe Kirche und das Außenministerium in Moskau.

Olympia-Macher weisen Kritik zurück

„Unsere Absicht war es nie, unverschämt zu sein“

Die Olympia-Macher wiesen die Kritik zurück und verwiesen auf die Kunst- und Meinungsfreiheit. Organisationschef Tony Estanguet betonte, die Show habe zum Nachdenken anregen sollen und sei in ihren Grundlinien mit dem IOC abgestimmt worden. „Unsere Absicht war es nie, unverschämt zu sein“, sagte der Regisseur der Eröffnungszeremonie, Thomas Jolly. „In Frankreich ist das künstlerische Schaffen frei.“ Die Idee sei gewesen, inklusiv zu sein, was bedeute, niemanden auszuschließen.

 

(vatican news/il giornale/kna - pr)
 

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28. Juli 2024, 12:40