Rom: Kardinal Paul Josef Cordes ist tot
Cordes war maßgeblich beteiligt an der Entstehung der ersten von 2005. Er gehört auch zu den „Erfindern“ der katholischen Weltjugendtage und war ein wichtiger Förderer neuer geistlicher Bewegungen. Der deutsche Papst Benedikt nahm seinen Landsmann 2007 ins Kardinalskollegium auf.
Cordes wurde in Kirchhunden im Erzbistum Paderborn am 5. September 1934 geboren. Die Priesterweihe empfing er 1961. Er promovierte 1971 in Mainz bei Karl Lehmann, dem späteren Mainzer Kardinal, mit einer Arbeit über den priesterlichen Dienst in der Sicht des II. Vatikanischen Konzils. Papst Paul VI. ernannte ihn 1975 zum Weihbischof von Paderborn.
Einer der „Erfinder“ der Weltjugendtage
1980 berief Papst Johannes Paul II. Cordes zum Vizepräsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien und 1995 zum Präsidenten des Päpstlichen Rates „Cor Unum“. In dieser Position verblieb Cordes, ab 2007 Kardinal, bis zu seinem Rücktritt aus Altersgründen 2010. Nach seiner Emeritierung nahm er im März 2013 am Konklave teil, aus dem Kardinal Jorge Mario Bergoglio als Papst hervorging.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, würdigt Kardinal Paul Josef Cordes als unermüdlichen Mitarbeiter des Heiligen Stuhls unter mehreren Päpsten: „Paul Josef Cordes war das Aushängeschild für die weltweite Koordination und Unterstützung in der Katastrophenhilfe. Er ging an die Orte, wohin keiner reisen möchte. Dabei machte Paul Josef Cordes auf das Elend in den Flüchtlingslagern Afrikas, die Menschenrechtsverletzungen weltweit und auf die ungezählten kriegerischen Konflikte aufmerksam. Unvergessen ist dabei für uns, dass Erzbischof Cordes jener war, der nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im Irak der erste Kirchenvertreter war, der dort Aufbauhilfe leistete“, so Bischof Bätzing per Aussendung am Freitag.
Standfestigkeit und Prinzipientreue, ein festes theologisches Bild und hintergründiger Humor hätten Paul Josef Cordes ausgezeichnet. „Dabei scheute er sich nicht, in aktuelle kirchenpolitische und theologische Debatten einzugreifen und die römische Sichtweise darzulegen. Er blieb klar in der Sache und verbindlich im Ton“, erklärt Bischof Bätzing. Gleichzeitig würdigte er die Verdienste des verstorbenen Kirchenmannes für die bis heute lebendigen Weltjugendtage der katholischen Kirche.
Mit dem Tod von Kardinal Cordes besteht das Kardinalskollegium aus 238 Kardinälen, von denen 129 wahlberechtigt und 109 nicht wahlberechtigt sind.
(vatican news – gs)
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