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Sant'Egidio begrüßt kleine Patienten aus Gaza in Italien Sant'Egidio begrüßt kleine Patienten aus Gaza in Italien 

Gemeinschaft Sant'Egidio feiert 56jähriges Bestehen

„Das Streben nach einer Welt, in der niemand mehr fremd ist, da sich alle nah sind:“ Am Donnerstagabend feierte die Gemeinschaft Sant’Egidio den 56. Jahrestag ihres Bestehens in der Kirche St. Paul vor den Mauern. Kardinal Matteo Zuppi forderte die Anwesenden auf sich „neu zu befreunden“.

Der Kardinal benutzte das italienische Wort „riamicarsi“, das jüngst von dem Autor und Gründer der Bewegung Andrea Riccardi eingeführt worden war und sich etwa als „wieder befreunden“ übersetzen ließe. „‘Riamicarsi‘, das heißt Freunde finden, die Seelen der Feinde, der Enttäuschten, der Gleichgültigen wieder lieben. Die eigene Seele wieder lieben“, so der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz.

Wie die Nachrichtenagentur sir am heutigen Freitag berichtet, bezeichnete Zuppi diese Versöhnung als „Mission“ der Gemeinschaft Sant’Egidio. Hier wolle er „besonders den Brüdern in der Ukraine“ danken, „aber auch jenen, leider sehr vielen, die in so vielen Gebieten bewaffneten Konflikts mit ihrer Liebe die Botschaft des Friedens vertreten. Die, die nicht aufhören, sich neu zu versöhnen. Von dort aus kann der Frieden beginnen; von dort aus wird er beginnen.“

Propheten sprechen in der Dunkelheit

In Anwesenheit hochrangiger Gäste, darunter Innenminister Matteo Piantedosi, Verteidigungsminister Guido Crosetto und Gesundheitsminister Orazio Schillaci, bezeichnete der Kardinal die Aufgabe von Sant’Egidio als „Prophetie für die Welt“. „Aber die Propheten lebten in schwierigen Zeiten. Sie haben nicht in der Fülle des Tages vom Licht gesprochen, sondern in der Müdigkeit der Nacht. So ist jeder bescheidene und kleine Dienst am Nächsten prophetisch, weil er den zerrütteten Zustand der Gesellschaften wieder aufrichtet“. Papst Franziskus fordere die Gemeinschaft auf, „die Unruhe, die Prophetie in der Welt zu sein, und auch in der kommenden Welt. Sie sucht heute danach, diese zu bauen, sie für möglich zu halten, sie in der Schöpfung, die so sehr leidet, als gegenwärtig zu erkennen.“

Die Gemeinschaft Sant’Egidio war 1968 von dem Autor und Historiker Andrea Riccardi in Rom gegründet worden und hat eigenen Angaben zufolge etwa 60.000 Mitglieder in 73 Ländern. Sie wurde 1986 als „Öffentlicher Verein von Gläubigen in der Kirche“ anerkannt und ist weltweit vor allem in der Friedensarbeit tätig.

(sir – ww) 

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09. Februar 2024, 12:18