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Campo Santo Teutonico: Ein Ort der Hoffnung und des Lebens

Am Vorabend zu Allerseelen versammelten sich Gläubige aus dem deutschsprachigen Raum auf dem Campo Santo Teutonico im Vatikan, um an der Vesper mit Gräbersegnung teilzunehmen. In einer kurzen Ansprache erklärte Kurienkardinal Kurt Koch, was diesen Ort so besonders macht.

„Dieser Friedhof trägt ein entscheidendes Adjektiv: Er ist Campo Santo, ein heiliger Ort für uns Christen", betonte Kardinal Koch. Dieses Adjektiv - santo, also: heilig - verdanke der Ort der Tatsache, dass er die letzte Ruhestätte von Petrus sei, einem der engsten Gefährten Jesu Christi.

Das Grab des Petrus verkünde eine kraftvolle Botschaft - dass der Glaube und die Standhaftigkeit der Heiligen stärker sind als jede grausame Gewalt. Der erste Papst erlitt das Martyrium auf dem direkt angrenzenden Zirkus des Nero. Der Ort, an dem einst Grausamkeit wütete, sei zu einem Ort des Lebens und des Glaubens geworden, sagte der Kardinal. „Der Campo Santo, einst ein neronischer Campo des Todes, ist zum Campo Santo des Glaubens geworden.“

Zum Nachhören - was Kardinal Koch sagte

Sieg über den Tod 

Weiter erinnerten die Gräber daran, dass selbst in der scheinbaren Ausweglosigkeit und Hoffnungslosigkeit die größere Lebensmacht Gottes triumphiere. Der Sieg des Lebens über den Tod sei die Essenz des christlichen Glaubens.

Im Angesicht des Todes, der auch im Leben stets begegne, dürfen Christen die Hoffnung bewahren, so Kardinal Koch. Die Liebe Gottes überwindet den Tod. Blumen und Kerzen am Grab erzählten von dieser Liebe, die für uns unaufhörlich brennt. Das Grab sei nicht nur ein Ort des Leids, sondern auch ein Ort, der von der grenzenlosen Liebe Gottes spreche.

Kardinal Kurt Koch an Allerheiligen bei der Vesper im Campo Santo Teutonico
Kardinal Kurt Koch an Allerheiligen bei der Vesper im Campo Santo Teutonico

Die Ewigkeit als Zuhause 

„Gottes Liebe wünscht nicht nur die Ewigkeit, sie schenkt sie auch. Als Christen dürfen wir in der Hoffnung leben, dass wir von Gott so sehr geliebt werden, dass diese Liebe über den irdischen Tod hinausreicht und uns ewiges Leben schenkt", betonte der Kardinal. Der Glaube an das ewige Leben mache den Kern des christlichen Glaubens aus. Dieses Leben sei jedoch nicht durch menschliche Leistung zu erreichen, sondern vielmehr ein Geschenk Gottes. Ein Heiliger sei jemand, der sich völlig von der Liebe Gottes erfüllen lasse und sie annehme. Es sei jemand, der mit dieser unbeirrbaren Hoffnung lebe, dass diese Liebe seine ewige Heimat sein werde – eine Heimat, die der christliche Glauben Himmel nennt. 

(vatican news - sb) 

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02. November 2023, 13:21