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Erzbischof Gabriele Giordano Caccia bei der UNO in New York Erzbischof Gabriele Giordano Caccia bei der UNO in New York 

Vatikan/UNO: Sorge um Atomwaffen-Sperrvertrag

Der Heilige Stuhl ist enttäuscht über zunehmende Polarisierung und Misstrauen beim Thema Anti-Atomwaffenkonferenz. Das sagte der Vatikan-Vertreter bei der UNO, Erzbischof Gabriele Caccia, bei der Diskussion über Nuklearwaffen bei der 78. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York am Dienstag (17. Oktober, Ortszeit) .

In einer Zeit, in der konkrete Handlungen am nötigsten seien, werde das Fehlen eines Konsenses über einen Atomwaffen-Sperrvertrag ungeahnte Konsequenzen haben, so Erzbischof Caccia. Die nächste Überprüfungskonferenz ist für 2026 vorgesehen. Zur jetzigen Vorbereitungsphase in New York rufe der Heilige Stuhl alle Vertragsstaaten auf, keine Mühen zu scheuen, „um die derzeitige Abwärtsspirale in der Rüstungskontroll- und Abrüstungspolitik umzukehren und sich erneut der Erneuerung der Mechanismen zur Rüstungsreduzierung zu widmen, die zur vollständigen Abschaffung von Kernwaffen führen“.

Abrüstungskonferenz hat (noch) kein Arbeitsprogramm

Darüber hinaus bedauere die Vatikan-Delegation, dass die Abrüstungskonferenz nach wie vor nicht in der Lage sei, ein Arbeitsprogramm zu verabschieden, und dass es der UN-Abrüstungskommission nicht gelungen sei, einen Konsens über „Empfehlungen zur Erreichung des Ziels der nuklearen Abrüstung und der Nichtverbreitung von Kernwaffen“ zu erzielen. Als Reaktion auf diese Hindernisse müsse unbedingt an die in der Charta verankerte Verantwortung der Mitgliedstaaten, insbesondere derjenigen, die über Atomwaffen verfügen, erinnert werden, so der Vatikan-Diplomat in seinem Redebeitrag.

„Streben nach einer atomwaffenfreien Welt lässt keinen Raum für eine zwiespältige Rhetorik und auch nicht für Atomwaffentests“

Es gehe darum, „wirksame kollektive Maßnahmen zur Erhaltung und Beseitigung von Bedrohungen des Friedens zu ergreifen“, um Verantwortung zu übernehmen, „die sich angesichts der katastrophalen humanitären und ökologischen Folgen von Atomwaffen auch auf deren Abschaffung erstrecken muss“. Es sei Dialog wichtig, der wirklich auf das Gemeinwohl und nicht auf den Schutz „verdeckter oder partikulärer Interessen“ ausgerichtet sei, fügte Erzbischof Caccia an. Ein solcher Dialog sollte so weit wie möglich alle einbeziehen: Atomwaffenstaaten, Länder, die keine Atomwaffen besitzen, den militärischen und privaten Sektor, Religionsgemeinschaften, Zivilgesellschaften und internationale Organisationen. „Das Streben nach einer atomwaffenfreien Welt lässt keinen Raum für eine zwiespältige Rhetorik und auch nicht für Atomwaffentests, die zu einer ernsten Gefahr für die verschiedenen Lebensformen auf der Erde führen können“, so der Vatikan-Vertreter.

(vatican news - mg)

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18. Oktober 2023, 11:01