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Von links nach rechts: Helena Jeppesen-Spuhler, Claire Jonard und Bischof Felix Gmür Von links nach rechts: Helena Jeppesen-Spuhler, Claire Jonard und Bischof Felix Gmür 

Vatikan/Schweiz: Praktische Umsetzung des Synodenpapiers nötig

Aus Schweizer Sicht war die jetzige Phase der Weltsynode eine positive Erfahrung. Das haben die drei Schweizer Synodenteilnehmerinnen und -teilnehmer am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Rom mitgeteilt. Die drei Schweizer Teilnehmenden an der Weltsynode waren der Basler Bischof Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz sowie Helena Jeppesen-Spuhler als Vertreterin für den Kontinent Europa und Claire Jonard, Expertin der Synode.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Das zum Abschluss der Synode veröffentlichte Dokument sei ein Zwischenbericht und diene als Arbeitsdokument für den Zeitraum bis zur nächsten und letzten Synodenversammlung in Rom im Oktober 2024, so Bischof Gmür. Was er jetzt mit in die Schweiz nehme, sei die praktische Umsetzung der Inhalte des Synodendokuments. Seine persönliche Ansicht ist es, beispielsweise das Thema des Frauendiakonats konkret anzugehen:

„Ich finde, die Kirche muss diakonal sein. Das heißt, wie der Papst an diesem Sonntag gesagt hat, geht es um das Dienen. Es muss also eine dienende Kirche sein, die für alle da ist. Es braucht also Diakoninnen und Diakone, denn wenn man nicht dient, dann braucht man sie auch nicht. Das gehört zusammen. Für mich es ein Ziel, hier einen konkreten Schritt zu erreichen. Das werde ich in der Schweiz so einbringen. Es gibt natürlich noch viele andere Fragen, die auch interessant sind.“

Zum Nachhören - was die Schweizer Delegation sagt

Große kulturelle Vielfalt

Die Schweizer Delegation bei der Weltsynode erlebte die große kulturelle Vielfalt des kirchlichen Lebens und gleichzeitig dessen Integration in die Weltkirche. Dieser kulturelle Reichtum erfordere eine differenzierte lokale Anwendung der Bestimmungen und Organisationsformen der Kirche. Dies sei die große Herausforderung der Dezentralisierung, so Helena Jeppesen-Spuhler.

Wie Kardinal Mario Grech, der Generalsekretär der Synode, gesagt habe, werde diese „Synode als eine Synode in Erinnerung bleiben, bei der man Räume gewonnen hat“, Räume zum Handeln, aber auch im Inneren des Herzens eines jeden Einzelnen. Diese Offenheit zeige sich in der klaren Formulierung für die Beseitigung von Rassismus in der Kirche, für den Bruch mit einem gewissen, immer noch vorhandenen Kolonialismus und für den Kampf gegen alle Arten von Missbrauch sowie gegen Klerikalismus und Machismo.

Nur beim Thema LGBT+ sei dies nicht möglich gewesen, gab Jeppesen-Spuhler zu:

„Das ist im Grunde schlecht, weil es auch um die Frage der Identität geht. Die queeren Menschen brauchen diesen Begriff in diesem Dokument. Aber wir können weltkirchlich in diesem Dokument zu keiner gemeinsamen Formulierung kommen, denke ich. Wir müssen das regional formulieren und pastoral daran arbeiten. Es gab einen Vertreter der anglikanischen Kirche in der Synode und er hat uns gesagt, dass sie auch zu diesem Thema uneinig sind. Da haben sie dann regional Lösungen gefunden.“

Sie hätten in Rom eine Weltkirche erfahren und gelebt, in der Menschen aus verschiedenen Ländern, Kontinenten und Kulturen sich gegenseitig bereichert haben. Das helfe, sich nicht in seinem eigenen Schneckenhaus zu verschanzen, so Bischof Felix Gmür abschließend.

(vatican news)

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29. Oktober 2023, 13:58