Ö°ì³Ü³¾±ð²Ô±ð: Vatikan und Lutheraner betonen Gemeinsamkeiten
Der päpstliche Ökumene-Beauftragte Kardinal Kurt Koch und die Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes Anne Burghardt betonten zu Abschluss der 13. Vollversammlung des LWB in Polen Gemeinsamkeiten von Katholiken und Lutheranern.
Gemeinsames Wort
Beide verlasen gemeinsam ein Dokument, in dem ein Bekenntnis zum gemeinsamen Engagement von Katholiken und Lutheranern für die Einheit der Kirche enthalten ist.
„Katholiken und Lutheraner freuen sich gemeinsam an dem erzielten Konsens über die Rechtfertigung“, heißt es in dem Gemeinsamen Wort. „Befreit durch Gottes Gnade und Vergebung, sind wir durch Taufe und Glauben verbunden.“ Man wisse aber auch um die „Trennungsgeschichte, die wir nicht ungeschehen machen können, die aber Teil unserer Versöhnungsgeschichte werden kann“.
In dem von Koch verlesenen Teil erinnert das „Gemeinsame Wort" auch an die Exkommunikation Martin Luthers und die Bezeichnung des Papstes als „Antichrist“ in lutherischen Bekenntnisschriften. „Die Exkommunikation Martin Luthers stellt für manche bis heute einen Stein des Anstoßes dar“, heißt es. Sie behauptet einen Platz im konfessionellen Gedächtnis – „auch wenn die Exkommunikation mit dem Tod des Reformators längst ihre unmittelbare Wirkung verloren hat und Lutheraner für Katholiken weder Feinde noch Fremde, sondern Schwestern und Brüder sind“.
Schwestern und Brüder
In ähnlicher Weise sei die Tatsache, dass Martin Luther und die lutherischen Bekenntnisschriften das Papsttum als „Antichristen“ bezeichnen, ein Stein des Anstoßes. Das gelte, „auch wenn der Lutherische Weltbund diese Ansicht heute nicht unterstützt“. Hinter diesen beiden Beispielen stehe „letztlich die Frage nach dem Petrusdienst und die Frage nach dem Mysterium der Kirche, ihrer Einheit und ihrer Einzigkeit“, heißt es in dem Gemeinsamen Wort. „Somit müssen wir darauf bei der Fortsetzung des katholisch-lutherischen Dialogs unsere besondere Aufmerksamkeit richten“.
Aus Sicht beider Kirchen müsse nun das 500-Jahr-Jubiläum der Confessio Augustana von 1530 besonders in den Blick genommen werden. Die sogenannte Augsburger Konfession ist die erste offizielle Darstellung von Lehre und Praxis der Wittenberger Reformation. Eine gemeinsame Reflexion, so das „Gemeinsame Wort“, könnte zu einem weiteren „Meilenstein“ auf dem Weg vom Konflikt zur Gemeinschaft führen, vergleichbar der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre.
Miteinander erinnern und weitergehen
„Wir brauchen einander, um miteinander erinnern zu können, aber auch, um miteinander die notvollen Ereignisse der Vergangenheit überlassen zu dürfen“, wandte sich Kardinal Koch in seinem Grußwort an die Delegierten. „Möge der lebendige und dreieinige Gott unser gemeinsames Bemühen segnen“, so der Vatikanvertreter.
Koch hob das Sakrament der Taufe als verbindendes Element hervor. Die Heilige Taufe sei „Sakrament der Rechtfertigung und der Einheit“. Dies gelte es immer wieder neu zu erinnern, tiefer zu verstehen und dankbar zu bezeugen, appellierte Koch.
(vatican news)
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