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Das Vikariat Rom Das Vikariat Rom  (Dnalor 01)

Causa Rupnik: Visitation erhebt Zweifel an Vorwürfen gegen Ex-Pater

Die Vorwürfe wegen angeblicher sexualisierter Gewalt gegen Frauen durch den früheren Jesuiten Marko Ivan Rupnik in Rom haben sich nicht erhärtet. Das geht aus einer Mitteilung des Vikariats Rom von diesem Montag hervor. Eine im Juni abgeschlossene kirchenrechtliche Untersuchung des früher von Rupnik geleiteten Centro Aletti habe keine Anhaltspunkte für Missbrauch ergeben.

Die Untersuchung der Gemeinschaft, in der Rupnik früher lebte und sein Studio als Mosaikkünstler unterhielt, prüfte unter anderem das Zusammenleben der einzelnen Mitglieder und ihre Beziehungen zum Gründer und Gruppenleiter Rupnik. Dabei habe sich klar gezeigt, dass das Gemeinschaftsleben im Centro Aletti „gesund und frei von besonderen Schwierigkeiten“ sei, heißt es in der Mitteilung des Vikariats Rom.

Der mit der Visitation beauftragte Kirchenrechtler Giacomo Incitti habe auftragsgemäß auch die „wichtigsten Anschuldigungen gegen Pater Rupnik“ untersucht, „insbesondere diejenige, die zu dem Antrag auf Exkommunikation führte“; dabei geht es um den Verdacht, Rupnik habe erwachsene Frauen in der Beichte von der Sünde sexueller Akte mit ihm selbst losgesprochen. An diesem Punkt habe der Visitator „schwerwiegende Anomalien“ auf der Seite der Anschuldigungen vorgefunden, heißt es in der Mitteilung des Vikariats. Diese Unregelmäßigkeiten ließen „begründete Zweifel an dem Exkommunikationsantrag selbst“ aufkommen.

Am Freitag vergangener Woche hatte Papst Franziskus Rupniks Nachfolgerin als Leiterin des „Centro Aletti“ empfangen. Maria Campatelli steht dem Haus seit dem Rücktritt des einstigen Jesuitenpaters 2020 vor. Im Juni 2023 verteidigte sie ihren Vorgänger und sprach von einer Medienkampagne gegen Rupnik und das von ihm gegründete Zentrum.

Der Jesuitenorden kam zu anderen Schlüssen. Im Dezember 2022 bestätigte die Ordenszentrale in Rom, dass Rupnik 2020 nach Vorwürfen zu sexuellen Vergehen mit erwachsenen Frauen zeitweise exkommuniziert gewesen sei. Mitte Juni 2023 schloss der Jesuitenorden Rupnik aus.

Auch aus Slowenien, Rupniks Heimatland, wurden Vorwürfe gegen den international tätigen Mosaikkünstler laut. Ordensfrauen beschuldigten den Pater, der bis 1993 überwiegend in Slowenien lebte, sexueller Aggressionen. Diese Anschuldigungen sind allerdings verjährt, wie im Oktober 2022 die vatikanische Glaubensbehörde feststellte. Die gegen Rupnik verhängten Einschränkungen – unter anderem darf der Priester nicht mehr Beichte hören - blieben als „Verwaltungsanordnungen“ bestehen.

(pm/vatican news – gs)

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18. September 2023, 12:36