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Eine Frau erhält im Polizeikrankenhaus in Bangkok eine Auffrischungsdosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech gegen die Coronavirus-Krankheit (COVID-19). Eine Frau erhält im Polizeikrankenhaus in Bangkok eine Auffrischungsdosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech gegen die Coronavirus-Krankheit (COVID-19). 

Kurienkardinal Czerny: Welt nach Covid „immer noch unter Schock“

Laut dem im Vatikan für Entwicklungsfragen zuständige Kurienkardinal Michael Czerny steht die Welt nach der Covid-Pandemie „immer noch unter Schock“. Entsprechend gebe es noch kein kohärentes Sprechen oder Denken über diese Krisenzeit, sagte Czerny in Rom im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress und Vertreterinnen und Vertretern weiterer Medien aus Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó.

„Wir sind sehr darauf bedacht, zu vergessen und zu dem zurückzukehren, was wir vorher als normal empfunden haben“, sagte Kardinal Czerny. Gleichzeitig seien die Menschen in Afrika im Blick auf die Pandemie „völlig wütend und entmutigt“, so der Kurienkardinal vor dem Hintergrund der Debatten um eine Freigabe der Patente für die Covid-19-Impfstoffe und die nur schleppende Lieferung der Vakzine auf den Kontinent.

In Europa etwa hätten sich die Menschen auch mehrfach impfen lassen können und konnten insgesamt „eine Art minimales Sicherheitsgefühl wiederherstellen“, erinnerte der kanadische Kurienkardinal. „Es fällt uns schwer, uns vorzustellen, wie es in einem Land wäre, das nicht nur die versprochenen Impfstoffe erhält, sondern dem auch noch verboten ist, diese zu produzieren.“

Allgemein habe die Pandemie gesellschaftlich zu einigen „dramatischen und umkehrbaren Veränderungen“ geführt. Ihm selbst fallen dabei die Veränderungen in der Welt der Arbeit am meisten auf, wie Czerny sagte. Dieser Bereich habe schon vor der Pandemie durch mehrfache Krisen unter Druck gestanden. „Wir sind nicht wieder zu einer Wirtschaft zurückgekehrt, wie wir sie früher hatten", führte der Kardinal aus. Schon da habe es zwar auch Ungerechtigkeiten gegeben. "Aber zumindest gab es ein Gefühl der Teilhabe und einige Elemente sozialer Gerechtigkeit. Davon sind wir jetzt aber sehr, sehr weit entfernt.“

Zu viele Benachteiligte

Zu viele Menschen würden benachteiligt oder seien von wirtschaftlichen Prozessen ausgeschlossen. „Obwohl wir Missionen zum Mars und zum Jupiter schicken können, scheinen wir nicht in der Lage zu sein, herauszufinden, wie man Einkommen mit Arbeit in Verbindung bringen kann. Das einzige, was wir zu verstehen scheinen, sind Jobs, Arbeitsplätze. Gleichzeitig arbeitet ein anderer Teil unserer Wirtschaft so hart und so schnell wie möglich daran, Arbeitsplätze zu vernichten.“ Die Welt befinde sich in dieser Hinsicht auf keinem guten Weg, so Czerny. Die Covid-Pandemie habe den Prozess beschleunigt.

Kardinal Czerny leitet im Vatikan das seit 2017 im Zuge der Kurienreformen von Papst Franziskus begründete Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. In der Entwicklungsbehörde stehen Bewahrung der Schöpfung, Migration und humanitäre Notsituationen im Vordergrund.

(kap – mg)

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30. Juni 2023, 13:23