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Eines der Ausstellungsstücke, die in der Ausstellung (Re)versus zu neuem Leben finden Eines der Ausstellungsstücke, die in der Ausstellung (Re)versus zu neuem Leben finden 

Papst: Kunst als Weg, um Wegwerf-Kultur in Harmonie zu verwandeln

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung (RE)VERSVS in der Vatikanischen Bibliothek lobt der Papst in einer Botschaft die Arbeit von Pater Sidival Fila, der Textilien, Stickereien und Seidenfragmente sammelt und ihnen ein neues Leben gibt, „wie Überreste eines Schiffbruchs, dem sie glücklicherweise entkommen sind“.

Antonella Palermo - Vatikanstadt

Eine weitere Gelegenheit, über die Wegwerf-Kultur nachzudenken, gibt die die Ausstellung „(Re)versus. Wiederverwendung und Wiedergutmachung im Erbe der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek und in der Kunst von Sidival Fila“, die an diesem Freitag in der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek eröffnet wurde. Noch bis zum 15. Juli 2023 sind die ungewöhnlichen Ausstellungsstücke in der Apostolischen Bibliothek zu sehen.

In einer Botschaft zu diesem Anlass weist Papst Franziskus wieder einmal auf das Phänomen der Aussonderung hin, das er als eines der dramatischsten unserer Zeit bezeichnet.

Kreativität, Poesie und Ironie

Dass auch die Kunst dazu beitragen kann, die Menschen dazu zu erziehen, Güter nicht in einer Logik des Wegwerfens zu vergeuden, hält Franziskus für „eine schöne Überraschung“. In diesem Zusammenhang weist der Papst darauf hin, dass auch der ästhetische Ansatz und insbesondere der bibliothekarische Ansatz bei der Sensibilisierung und der theologisch-pastoralen Vertiefung dieses Phänomens helfen kann. Das Grundproblem besteht seiner Auffassung nach darin, dass die heutige Gesellschaft „dazu neigt, alles zu verwerfen, was nicht den Kriterien der Effizienz, der Produktivität, der Reaktionsfähigkeit, aber auch der Schönheit, der Jugendlichkeit, der Kraft und der Lebendigkeit entspricht“. Wörtlich schreibt der Papst in seiner Botschaft:

„Indem wir das tausendjährige Erbe der Apostolischen Bibliothek mit dem Werk des brasilianischen Künstlers und Franziskanerpaters Sidival Fila ,reagieren‘ lassen – um einen Ausdruck aus der Chemie zu verwenden -, kreuzen sich in der Tat zwei Wege, um die ,Kultur der Verschwendung‘ auf ebenso kreative wie poetische und mit gesunder Ironie gewürzte Weise zu überwinden.“

,Reversus' bringt Dinge zu ungeahntem neuem Leben
,Reversus' bringt Dinge zu ungeahntem neuem Leben

Die Möglichkeit, Dinge auf neue Weise zu sehen

Die Ausstellung sei ein Beispiel dafür, wie sich zwei Perspektiven auf fruchtbare Weise verbinden könnten:

„Auf der einen Seite steht das Konzept der ,Rehabilitierung‘, was sich in diesem Fall auf die Wiederverwertung von Abfällen bezieht. Diese betreibt Pater Fila, indem er Textilien, Stickereien und Seidenfragmente sammelt. Er gibt ihnen ein neues Leben, das weder in der Rekonstruktion ihres Ursprungs noch in einer neuen Verwendungsweise besteht, sondern einfach darin, sie auf einem neutralen Hintergrund neu zu platzieren, wo sie, auf ihre isolierte Weise, zu neuer Würde und Beachtung kommen, die sie vielleicht nie gehabt haben. Sie werden fast schon durch ihren Zustand als Fragmente bestätigt, wie Wracks eines Schiffbruchs, dem sie glücklicherweise entkommen sind. Auf der anderen Seite die Idee der ,Wiederverwendung‘, für die die Kuratoren die unterschiedlichsten und interessantesten Fälle aus dem Buchbestand des Apostolischen Stuhls herausgesucht haben: künstlerische, restaurative, dekorative, sogar ,betrügerische‘ Wiederverwendungen, die es Fragmenten unserer Vergangenheit ermöglicht haben, ihre Zeit zu überleben und in unsere zu gelangen.“

Eines der Ausstellungsstücke in ,Reversus'
Eines der Ausstellungsstücke in ,Reversus'

Von einer Kultur der Verschwendung zu einer Kultur der Harmonie

Der Papst erinnert an seinen Besuch in der Vatikanischen Bibliothek vor einigen Jahren und spricht von den Auswegen, „die nur die Kunst und das Studium geben können, die aus der Aufnahme von Inspiration und der Übung des Gedächtnisses kommen“. Dann lädt er die Menschen ein, sich auf diese künstlerische Reise zu begeben:

„Ohne konfessionelle Zielsetzung, sondern nur unter Beachtung der Kriterien der wissenschaftlichen Forschung und der künstlerischen Arbeit, will sie jedem Einzelnen Elemente zum Nachdenken anbieten, um von der ,Kultur der Verschwendung‘ zu einer ,Kultur der Harmonie‘ zu gelangen.“

(vatican news - cs)

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28. April 2023, 17:47