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Die Kurienspitze lauscht Cantalamessas Ausführungen Die Kurienspitze lauscht Cantalamessas Ausführungen 

Vatikan-Prediger verteidigt Liturgiereform

Der päpstliche Hausprediger, Kardinal Raniero Cantalamessa, hat die Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil verteidigt. Allerdings sei es wichtig, dass Priester sich beim Feiern der erneuerten Liturgie keine „willkürlichen und bizarren Improvisationen“ erlaubten.

Das sagte der Kapuziner, ein Vertrauter des Papstes, an diesem Freitag bei seiner vierten Fastenpredigt für die Spitzenkräfte der römischen Kurie. Bei dem Treffen in der vatikanischen Audienzhalle war auch Franziskus zugegen.

„Die Gegenwart in der Kirche ist nie ein Verleugnen der Vergangenheit, sondern seine Anreicherung", so Cantalamessa. „In unserem Fall bedeutet das: ein Überwinden der näheren Vergangenheit, um die ältere, echtere Vergangenheit wiederzugewinnen… Zu Beginn der Kirche und in den ersten drei Jahrhunderten war Liturgie wirklich ein Handeln des Volkes Gottes: laos – Volk – gehört etymologisch zu leitourgia. In der ‚Apostolischen Tradition‘ und anderen frühen Quellen finden wir ein Bild der Messfeier, das sicherlich näher an der erneuerten von heute ist als an der Messfeier der letzten Jahrhunderte. Was ist nach den ersten Jahrhunderten passiert? Wir können das in einem Wort sagen: Klerikalisierung. Nirgendwo sonst hat sie sich so deutlich breitgemacht wie in der Liturgie.“

„Alte Messe war von Klerikalisierung geprägt“

Die Eucharistiefeier habe sich in Orient wie Okzident schnell „von einem Handeln des Volkes zu einem Handeln des Klerus entwickelt“, rügte der Vatikanprediger.

„Jahrhundertelang wurde der Kanon, der zentrale Teil der Messe, vom Priester leise auf Latein hinter einem Vorhang oder einer Mauer gebetet – fast ein Tempel im Tempel! –, den Augen und Ohren des Volkes entzogen. Nur am Ende des Kanons hob er die Stimme, und das Volk antwortete Amen auf etwas, das es weder gehört noch verstanden hatte.“

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Warum der Heilige Geist nicht genannt wurde...

Cantalamessa merkte an, dass die Rückbesinnung auf die Bedeutung des Volkes Gottes nicht erst mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, sondern zuvor schon eingesetzt habe. Das Konzil habe sozusagen „die Früchte der früheren Arbeit eingesammelt“. Der Kardinal würdigte auch, dass beim erneuerten Ritus der heiligen Messe die Rolle des Heiligen Geistes deutlich wird, speziell durch seine Anrufung vor der Wandlung.

„Ich habe großen Respekt für das eucharistische Gebet des früheren römischen Kanons und bete es manchmal noch – in dieser Zeit wurde ich ja zum Priester geweiht. Doch ich kann nur mit Bitterkeit die völlige Abwesenheit des Heiligen Geistes darin feststellen… Das war eine traurige Folge der Polemik zwischen Ost- und Westkirche. Sie hat uns Lateiner in der Vergangenheit dazu gebracht, die Rolle des Heiligen Geistes in Klammern zu setzen…“

Papst Franziskus hat unlängst verfügt, dass die Feier der heiligen Messe im vorkonziliaren Ritus nur noch unter strengen Bedingungen stattfinden darf. Damit nahm er eine Erlaubnis seines Vorgängers Benedikt XVI. zurück.

(vatican news – sk)
 

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24. März 2023, 12:04