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Vatikan: Neue Kunstgewerbe-Schule am Petersdom

Steinmetze und Marmorarbeiter, Stuckateure, Dekorateure und Zimmerleute: Solche Handwerker werden auch in Zukunft gebraucht. Etwa um den Petersdom in Rom instand zu halten.

Die vatikanische Dombauhütte („Fabbrica di San Pietro”) bietet von jetzt an sechsmonatige Handwerker-Kurse an, der erste beginnt an diesem Montag. Zwölf junge Männer und acht junge Frauen aus Italien, Deutschland, Peru und Belarus sollen in drei Kursen, die im Lauf dieses Jahres angeboten werden, von den Experten der Dombauhütte praktisches Wissen, aber auch Liebe zu den Schätzen der vatikanischen Basilika lernen.

„Wir streben eine ganzheitliche Ausbildung an, mit spiritueller, kultureller, ethischer und gemeinschaftsfördernder Ausrichtung“, sagt der „Hausherr“ des Petersdoms, Kardinal Mauro Gambetti. Die vom ihm unlängst ins Leben gerufene Vatikanstiftung „Fratelli tutti“ fördert die neue Kunstgewerbeschule der „Fabbrica“. Die zwanzig jungen Handwerker haben alle – das gehörte zu den Auswahlkriterien – einen technisch-künstlerischen Hintergrund.

Der historische Stich zeigt Arbeiten an der Decke von St. Peter
Der historische Stich zeigt Arbeiten an der Decke von St. Peter

Traditionelles Handwerk und neue Technologien

Schon vor 250 Jahren hatte die Dombauhütte von St. Peter mit der Ausbildung von Handwerkern begonnen. Das „Studio Pontificio delle Arti“ erfreute sich eines herausragenden Rufs. Wie aus Archivquellen hervorgeht, war ihr Besuch seit Ende des 18. Jahrhunderts kostenlos, die Ausbildung fand abends und an Feiertagen statt, damit die interessierten Handwerker nebenher normal arbeiten konnten.

Der theoretische Unterricht findet in eigens dafür eingerichteten Klassenzimmern in den Räumlichkeiten des vatikanischen Kanonikerpalastes statt, während die Workshop-Aktivitäten in den Werkstätten der „Fabbrica di San Pietro“ durchgeführt werden. Dort sollen die angehenden Handwerker die Möglichkeit haben, in engem Kontakt mit den Meistern von St. Peter zu üben und zu arbeiten. Die Schüler lernen traditionelle Handwerke, die aber an neue Technologien angepasst sind.

Hier gibt es immer was zu reparieren: Petersdom
Hier gibt es immer was zu reparieren: Petersdom

Bei den Kursen herrscht Anwesenheitspflicht

Das Lehrpersonal besteht aus den Mitarbeitern des Technischen Büros der Dombauhütte, Dozenten italienischer und ausländischer Universitäten und erfahrenen Handwerkern. Direktor der Schule ist der Jesuit Francesco Occhetta, die wissenschaftliche Leiterin ist Assunta Di Sante. Auch Studienbesuche an verschiedenen Orten in Italien sind geplant. Bei den Kursen herrscht Anwesenheitspflicht. Die Teilnehmenden werden in einem Gebäude des Ordens der Herz-Jesu-Priester in der Nähe des Vatikan untergebracht.

Informationen zur Bewerbung für das nächste Auswahlverfahren der vatikanischen Kunstgewerbeschule können beim Sekretariat angefordert werden (scuola.artiemestieri@fsp.va).

(vatican news – sk)
 

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16. Januar 2023, 09:41