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Kardinal Jean-Claude Hollerich im Gespräch mit Mario Galgano Kardinal Jean-Claude Hollerich im Gespräch mit Mario Galgano 

Vatikan: Katholische Kirche in Europa berät in neuem Format

Katholische Bischöfe und weitere Kirchenvertreter wollen im nächsten Jahr in einem neuen Format über die Zukunft ihrer Kirche beraten. Am europäischen Teil der katholischen Weltsynode, der vom 5. bis 12. Februar im tschechischen Prag stattfindet, werden knapp 600 Kirchenvertreter teilnehmen, zwei Drittel davon online zugeschaltet. Die Pläne zu der Versammlung wurden am Mittwoch im Vatikan vorgestellt.

Der Präsident und der Vizepräsident des Europäischen Bischofsrats CCEE, Erzbischof Gintaras Grusas und Kardinal Jean-Claude Hollerich, erläuterten den geplanten Ablauf. Laut Grusas werden in einem ersten Abschnitt vom 5. bis 9. Februar 200 Delegierte in Präsenz sowie 390 online zugeschaltet beraten. Danach folgt eine „Reflexionsphase“ am 10. und 11. Februar, an der ausschließlich die Vorsitzenden der 39 europäischen Bischofskonferenzen beteiligt sind.

An den ersten fünf Beratungstagen ist jede Bischofskonferenz durch 14 Teilnehmer vertreten. Dies seien der jeweilige Vorsitzende, drei anwesende sowie zehn zugeschaltete Vertreter. Hinzu kommen 44 von der CCEE berufene Teilnehmer in Präsenz. Hollerich appellierte an die Bischofskonferenzen, möglichst vielfältige und repräsentative Teams zu entsenden, die in etwa die kirchliche Wirklichkeit in den jeweiligen Gebieten abbildeten.

Die Schweiz vertritt Liechtenstein beim synodalen Prozess in Prag

Es gebe Gebiete, die nicht in einer Bischofskonferenz vertreten sind, geben der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE mit Sitz in St. Gallen und der Rat der EU-Bischöfe in Brüssel und Strassburg (ComECE) am Mittwoch in Rom zu. Doch sie hätten dafür gesorgt, dass sich alle Katholikinnen und Katholiken an dem Dialogprozess beteiligen könnten – also auch jene in Liechtenstein.

Bis zum 9. Februar wird eine erste Phase stattfinden, an der 200 Gläubige teilnehmen werden. Es sind Vertreterinnern und Vertreter aus 45 europäischen Ländern mit dabei, darunter auch solche der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirchen in Europa. Diese leidet besonders unter Putins Feldzug gegen die Ukraine. 156 Delegierte stammen direkt von den 39 Bischofskonferenzen, die der CCEE angehören.

Die Debatten in Prag finden nach Angaben des CCEE-Sekretariats medienöffentlich statt. Die Delegierten sollen auf der Grundlage einer bereits erfolgten europaweiten Befragung der Ortskirchen Vorschläge machen, wie künftig zusammen mit den Bischöfen das gesamte „Volk Gottes“ an Entscheidungen in der Kirche beteiligt werden kann. Ferner werden sie die Frage erörtern, wie die Kirche unter den gesellschaftlichen Bedingungen der Gegenwart ihren Auftrag erfüllen kann.

Über diese als „Synodalität“ bezeichnete neue Arbeitsweise der katholischen Kirche sollen im Oktober 2024 in Rom mehrere hundert Bischöfe aus allen Erdteilen final abstimmen. Dabei werden die Vorschläge aus den einzelnen Kontinenten berücksichtigt. Hollerich betonte, es gehe darum, einen „katholischen Weg der Synodalität“ zu finden, dieser werde weder mit den evangelischen noch mit den ostkirchlichen Synoden identisch sein, sondern ein eigener Weg.

(kath.ch/vatican news – mg)

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14. Dezember 2022, 16:32