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Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ós Bischöfe auf Ad limina-Besuch im Vatikan Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ós Bischöfe auf Ad limina-Besuch im Vatikan 

Ad limina: Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ós Bischöfe kehren zufrieden aus Rom zurück

Eine positive Bilanz ziehen Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ós Bischöfe nach ihrem Ad limina-Besuch in Rom, der sie in den vergangenen fünf Tagen an die Apostelgräber, zu rund 20 Kurienbehörden und zu Papst Franziskus führte. Wir sprachen mit einigen von ihnen.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

„Es ist eine Mischung von einer Wallfahrt und einem Gespräch über die tägliche Arbeit, über das, was die Menschen in den Diözesen leben, wie sie glauben, wo ihre Sorgen und wo ihre Freuden sind“, umreißt der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics den Charakter eines Ad limina-Besuchs, der alle Bischofskonferenzen ungefähr alle fünf bis acht Jahre gemeinsam nach Rom führt.

Den Pilger-Charakter unterstreicht konkret auch das Gottesdienst-Programm. Österreichs Bischöfe feierten täglich in Rom zusammen eine Heilige Messen, wozu immer auch Gläubige eingeladen waren. Den Rahmen bildeten Gottesdienste an den Apostelgräbern, am Montag am Petrusgrab in den Grotten des Petersdoms, am Freitag als Schlusspunkt am Grab des Völkerapostels Paulus in Sankt Paul vor den Mauern. Dazwischen wurde am Dienstag im Lateran gefeiert, am Mittwoch in Santa Maria Maggiore und am Donnerstag in der deutschsprachigen Kirche S. Maria dell´Anima.

„Wir haben gerade in der Gegenwart unseren Glauben, unsere Gestalt von Kirche und letztlich Gott neu zu lernen“

Der Linzer Bischof Manfred Scheuer lud in seiner Predigt in Santa Maria Maggiore die Mitbrüder zur Selbstreflexion ein und zog Analogien zum Pilgern. „Pilgersein heißt letztlich: ein Ziel haben, das eigene Leben auf Gott hin ausrichten. Pilger sein heißt auch manchmal umkehren. Weil ich in eine Sackgasse geraten bin, heißt es manchmal auch Buße tun. Es heißt vor allem auch ein Lernender zu sein. Ich glaube, wir haben gerade in der Gegenwart unseren Glauben, unsere Gestalt von Kirche und letztlich Gott neu zu lernen.“

Santa Maria Maggiore: Bei der Hl. Messe unter dem Blick der römischen Marienikone Salus Populi Romani
Santa Maria Maggiore: Bei der Hl. Messe unter dem Blick der römischen Marienikone Salus Populi Romani
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Die lernende Kurie: Dienststelle für Bischöfe

Gelernt und erfahren haben die österreichischen Bischöfe bei ihren Begegnungen in Rom so manches. Rund 20 Dikasterien und andere römische Einrichtungen besuchten sie im Lauf der Woche, zum Austausch, zum Nachfragen, zum Teilen. Jene, die schon bei früheren Ad limina-Besuchen dabei waren, registrierten dabei an der Kurie „einen Kulturwandel in der Art und Weise des Dialogs“, wie der Feldkircher Bischof Benno Elbs gegenüber kath.ch sagte:

„Ich habe das Gefühl, dass wir dann den Dikasterien, den Menschen dort, sehr mit Wertschätzung, mit Respekt begegnet sind und sie uns auch. Dass es diese Haltung des offenen Wortes gibt, dass man auch die Dinge sagt, die einem auf dem Herzen liegen. Und ich habe schon das Gefühl, dass hier eine Entwicklung stattgefunden hat, vor allem in die Richtung, dass sich die Dikasterien auch als Dienststellen empfinden für uns Bischöfe. Und das ist finde ich, schon sehr positiv und dafür bin ich auch dankbar.“

Österreichs Bischöfe bei Papst Franziskus
Österreichs Bischöfe bei Papst Franziskus

In der Tat hat Papst Franziskus im Zug seiner Kurienreform dieses Jahr verfügt, dass die Behörden des Heiligen Stuhles nicht nur dem Bischof von Rom, sondern auch den Bischöfen zuarbeiten. Von einem Austausch auf Augenhöhe spricht auch der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz, er war bereits zum vierten Mal auf Ad limina-Besuch in Rom:

„Ich komme hierher, um Mitbrüder zu treffen, die in der Weltkirche das Gespräch mit Bischofskonferenzen aus anderen Kontinenten führen und auf diese Weise eine andere Erfahrung einbringen. Ich komme nicht hierher, um Fragen zu stellen wie einem Vorgesetzten gegenüber, weil wir als Mitbrüder einander begegnen im Bischofsamt, mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen, mit unterschiedlichem Weitblick über die Situation der Kirche.“

Österreichs Bischöfe machten sich bei ihren Begegnungen im Vatikan jeweils auch zu Sprachrohren des Volkes Gottes in ihren Diözesen, wie Bischof Zsifkovics sagte: „Ich sehe mich als einer, der zwischen dem Volk Gottes und der Weltkirche und vor allem dem Petrusdienst vermitteln und eine Brücke schlagen soll. Und das haben wir getan. Das heißt nicht immer, dass in all diesen offenen oder schwierigen Fragen auch sofort Antworten kommen. Aber wir brauchen uns keinen Vorwurf zu machen, dass wir hier irgendetwas verschwiegen hätten.“

„Wir brauchen uns keinen Vorwurf zu machen, dass wir hier irgendetwas verschwiegen hätten“

„Heiße Eisen" im Vatikan

Und so kamen denn im Vatikan in verschiedenen Behörden auch Anliegen zur Sprache, die das Volk Gottes in Österreich schon länger beschäftigen, etwa der Priesterzölibat, erneuerte Formen der Verkündigung wie die Laienpredigt, die Segnung für homosexuelle Gläubige oder der Frauendiakonat.

„Wir haben diese Anliegen in mehreren Gesprächen durchaus benannt, Weihe der Frauen undsoweiter“, so der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. „Das heißt aber noch lange nicht, wenn wir das vorbringen, dass wir auch derselben Meinung sind. Aber das gehört sich einfach, weil wir hier Sprachrohr sein müssen für die Fragen der Menschen vor Ort. Und umgekehrt hoffe ich, dass wir auch gehört haben, dass manche Anliegen, die wir vorbringen, (in Rom) anders wahrgenommen werden oder eben auch in einer anderen Gewichtung wahrgenommen werden, als wir sie momentan wahrnehmen.“

„Denn vielleicht spricht auch durch diese Dinge, die heute überhaupt nicht vorstellbar sind, für manche jedenfalls, auch der Heilige Geist“

Steirische Katholikinnen hatten ihrem Bischof Krautwaschl während des Ad limina-Besuchs ihre Ungeduld mit dem aus ihrer Sicht zögerlichen Vorankommen in der Frauenfrage öffentlich mitgeteilt. Den diesbezüglichen Austausch in Rom resümiert der Bischof so: „Die wichtigsten Dinge, die ich mir so mitgenommen habe, waren dann: Auf alle Fälle dranbleiben und nicht nachgeben. Denn vielleicht spricht auch durch diese Dinge, die heute überhaupt nicht vorstellbar sind, für manche jedenfalls, der Heilige Geist."

Gespräche in der Kurie: Hier im Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
Gespräche in der Kurie: Hier im Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung

„Es wurde uns hier klar gesagt, dass die Fragen noch eines weiteren Studiums bedürfen“

„Ich muss sagen, bei all den genannten Fragen oder heißen Eisen, wie wir sie nennen, ist eigentlich für mich momentan aus den Gesprächen heraus keine rasche Lösung sichtbar“, ergänzt der Eisenstädter Bischof Zsifkovics. „Es wurde uns hier klar gesagt, dass die Fragen noch eines weiteren Studiums bedürfen. Ich habe den Eindruck, dass man sich hier ehrlich bemüht, in diesen Fragen auch eine Antwort zu finden. Aber ich sehe jetzt nicht die sofortige Lösung. Außer dass diese Dinge, die doch sehr aktuell sind bei uns, in der Synode vielleicht dann doch eine Veränderung bringen und dass sich die Synode mit dem Papst dann entschließt, hier neue Wege zu eröffnen oder zu gehen.“

 

Reform: Nicht im Besitz der Wahrheit sein

Die Weltsynode als großes Reformprojekt der Kirche unserer Zeit zielt auf eine Erneuerung der Kirche, die freilich, wie Papst Franziskus mehrfach unterstrichen hat, eine innere Erneuerung ist. Reform ist nicht zu haben ohne Umkehr zur Botschaft Jesu, und das ist heute wie immer Konsens zwischen Bischöfen und Heiligem Stuhl. Der Linzer. Bischof Bischof Manfred Scheuer:

„Wir sind nicht im Besitz der Wahrheit, auch nicht im Besitz Jesu. Gott ist nicht einer, den wir begreifen und schon gar nicht besitzen - sondern er ergreift mich. Und das gilt gerade auch für die Wahrheit. Die Wahrheit finde ich dann, wenn wir das Leben miteinander teilen, wenn wir letztlich Gott in Jesus in die Mitte stellen. Und die Wahrheit ist eigentlich nur Wahrheit, wenn sie Liebe ist.“

(vatican news - gs)

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17. Dezember 2022, 16:27