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Kardinal Krajewski Kardinal Krajewski 

Ukraine/Vatikan: Der Kardinal „unter dem Kreuz“

Tröstende Worte besonders an alle Witwen, Ehefrauen, Töchter und Mütter von Toten und Verwundeten in der Ukraine hat der vom Papst in das Kriegsland gesandte Kardinal Konrad Krajewski gerichtet.

Alle am Krieg Leidenden fänden in der Darstellung der unter dem Kreuz stehenden „schmerzensreichen Mutter Gottes“ - deren Fest die katholische Kirche am Donnerstag weltweit beging - Trost und Hilfe, sagte der vatikanische Almosenmeister, der sich an diesem Tag gerade in der Hafenstadt Odessa aufhielt, in einer von der römisch-katholischen Kirche des Landes auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft.

Zum Nachhören - was der Kardinal sagte

Krajewski befindet sich derzeit bereits zum vierten Mal seit Februar im Auftrag von Papst Franziskus in der Ukraine. Er bereist das Land seit Dienstag zunächst vom Westen nach Süden und dann nach Osten und Norden, wobei die nächsten Stationen Saporischschja und Charkiw sind. Gleich zum Auftakt begegnete der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe in einem Marienheiligtum im westukrainischen Chmelnyzkyj der versammelten römisch-katholischen Bischofskonferenz. In Odessa feierte er eine Heilige Messe im Fatima-Heiligtum sowie in der Mariä-Himmelfahrts-Kirche, wo die Videonachricht entstand.

Weder geschrien noch Vorwürfe erhoben

Die Jungfrau Maria habe in ihrem Schmerz weder geschrien noch mit den Fäusten auf den Boden geschlagen oder Gott Vorwürfe gemacht für das, was mit ihrem Sohn geschehen war, betonte der Kurienkardinal. Stellten sich heute leidende Ukrainerinnen in Gedanken mit ihr unter das Kreuz Christi, „werden sie hören, was Jesus ihnen zu sagen hat: Mutter, hier ist deine Ukraine! Ukraine, hier ist deine Mutter!“, zog Krajewski Parallelen zu den Worten Jesu am Kreuz. Wer auf Jesus vertraue, sei dabei noch nie enttäuscht worden.

Krajewski sei „vom Papst gesandt, um die Not der Städte wie etwa in Odessa und Charkiw zu sehen“, erklärte der römisch-katholische Bischof von Odessa, Stanislaw Szyrokoradiuk, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. Die Reise sei „still“ und finde weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In erster Linie sei der Kardinal zu den Priestern, Ordensleuten und in der Seelsorge Tätigen gekommen, um ihnen Rückhalt zu signalisieren. „Besonders erstaunt hat ihn, dass alle vom ersten Tag des Krieges an bei den Gläubigen geblieben sind“, sagte der Bischof. Szyrokoradiuk wird kommende Woche nach Österreich kommen und u. a. an einem Friedensgebet im Stephansdom teilnehmen. Es ist seine erste Auslandsreise seit Kriegsbeginn im Februar.

Kurienkardinal Krajewski konnte in der Andreaskathedrale von Odessa auch den Gläubigen und Spitzenvertretern der örtlichen griechisch-katholischen Kirche zusammentreffen, berichtete am Donnerstagabend das Nachrichtenportal risu.ua. Ebenso wie bei den lateinischen Kirchen, besuchte der Papst-Gesandte auch hier die humanitären Zentren, mit denen der notleidenden Bevölkerung und insbesondere den in der Stadt gestrandeten Binnenvertriebenen Hilfe geleistet wird.

(kap/facebook – mg)

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17. September 2022, 11:17