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Franziskus empfängt die Konferenzteilnehmer Franziskus empfängt die Konferenzteilnehmer

Papst ruft zu Zusammenhalt im Sport und zum Einsatz für Frieden

Papst Franziskus hat die internationale Sportwelt dazu aufgerufen, Barrieren abzubauen und anstelle des Profits die Menschen ins Zentrum zu stellen. „Wenn die Welt des Sports Einheit und Zusammenhalt vermittelt, kann sie zu einem hervorragenden Verbündeten beim Aufbau des Friedens werden", sagte das Kirchenoberhaupt am Freitagnachmittag im Vatikan.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Der Papst empfing in der vatikanischen Audienzhalle die TeilnehmerInnen der zweitägigen internationalen Konferenz „Sport für alle – verbindend, zugänglich und maßgeschneidert“, die diesen Freitag endete. Franziskus betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft: 

„Sport kann ein Symbol für die Einheit einer Gesellschaft sein, eine Erfahrung der Integration, ein Beispiel für den Zusammenhalt und eine Botschaft der Eintracht und des Friedens. Wir brauchen heute dringend eine Pädagogik des Friedens, eine Kultur des Friedens, angefangen bei den alltäglichen zwischenmenschlichen Beziehungen bis hin zu denen zwischen Völkern und Nationen. Wenn die Welt des Sports Einheit und Zusammenhalt vermittelt, kann sie zu einem hervorragenden Verbündeten beim Aufbau des Friedens werden", betonte der Papst.

Radio Vatikan Podcast: Papst Franziskus ruft Sport zu Solidarität und Einsatz für Frieden auf

Die Kirche und der Sport seien verbunden im Gedanken der Teamarbeit und des Zusammenhalts. Sport könne Mittel zur Förderung von Freundschaft, Begegnung und Geschwisterlichkeit sein, ergänzte er. Er selbst und die Kirche unterstützen zudem den Einsatz des Sports für Bildung und Gesellschaft. 

Eindrücke der Konferenz Sport for all im Video

Kritik an Wegwerfkultur und Profitgier

Das Kirchenoberhaupt nutzte die Gelegenheit allerdings auch, um Kritik zu üben. So prangerte Franziskus erneut eine â€žWegwerfkultur" an. Athletinnen und Athleten seien gefordert, dem etwas entgegenzusetzen. 

„Als Sportlerinnen und Sportler können Sie dazu beitragen, diese Wegwerfkultur zu bekämpfen, und zwar mit dem Bewusstsein ihrer erzieherischen und sozialen Verantwortung", erklärte Franziskus. Deutlich verurteilte Franziskus Profitgier im Sport, er dürfe nicht der â€žGeldmaschinerie, dem Profit, einem ,Konsum-Spektakel` zum Opfer fallen, das Persönlichkeiten schafft, deren Image finanziell verwertet werden kann. Das ist kein Sport mehr! Sport ist ein erzieherisches und soziales Gut und muss dies auch bleiben!", forderte Franziskus.

Von dort schlug er den Bogen zu Inklusivität und Barrierefreiheit - Sport müsse allen Menschen möglich sein und eine freundschaftliche, familiäre Heimat bieten, so der Papst:

„Physische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Hindernisse, die einige Menschen vom Sport ausschließen oder ihnen den Zugang zu Sport erschweren, müssen beseitigt werden. Unsere Verpflichtung besteht darin, dass jeder die Möglichkeit hat, Sport zu treiben, die Werte des Sports zu pflegen - man könnte sagen, sie zu ,trainieren` - und sie in Tugenden zu verwandeln."

Immer wieder gerieten Sportlerinnen und Sportler aber auch an ihre Grenzen, erinnerte Papst Franziskus: Jeder sei schließlich Mensch, und nicht Superman oder Superwoman. Die eigenen Grenzen und Verletzlichkeiten gelte es zu akzeptieren und zugleich zu versuchen, immer das Beste aus sich herauszuholen.

„Dieses Abenteuer hat den Geruch von der Suche nach dem, was uns vervollkommnet und uns weiterbringt. Die Wurzel dieser Suche ist schließlich der Trieb zur Schönheit und Erfüllung im Leben, die Gott sich für jedes seiner Geschöpfe erträumt."

(vatican news-sst) 

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30. September 2022, 16:36