Kardinal Koch ruft Anglikaner zu Einsatz für Ö°ì³Ü³¾±ð²Ô±ð auf
Die Gefahr, in verschiedene Richtungen zu gehen, sei in den vergangenen Jahrzehnten nicht kleiner geworden, so Kardinal Koch. Während die katholische Kirche stark ein einheitliches Verständnis von den Sakramenten und des kirchlichen Amtes betont habe, hätten protestantische Gemeinschaften stärker den Pluralismus der Konfessionen unterstrichen. „Auf der einen Seite konnten in den bisherigen Phasen der Ökumenischen Bewegung weitgehende und erfreuliche Konsense über viele bisher strittige Einzelfragen des Glaubensverständnisses und der theologischen Struktur der Kirche erzielt werden“, so Koch. Auf der anderen Seite jedoch bündelten sich die meisten der weiterhin bestehenden Differenzpunkte nach wie vor im unterschiedlich geprägten Verständnis der ökumenischen Einheit der Kirche.
Der aus der Schweiz stammende Kardinal konnte wegen einer Erkrankung nicht persönlich zu der etwa alle zehn Jahre stattfindenden Lambeth-Konferenz reisen, weshalb die Rede vor den anwesenden Bischöfen und Bischöfinnen aus aller Welt verlesen wurde.
Primas Welby: Zu wenig Fortschritte
Der Ehrenprimas der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby, hatte sich zuvor am Mittwoch in London unzufrieden über den Stand des Dialogs mit anderen christlichen Kirchen geäußert. „Ökumene ist eine der größten Herausforderungen“, sagte er vor Journalisten. „Ich mache diesen Job nun neuneinhalb Jahre, und ich muss sagen: Ich schäme mich sehr, dass wir noch keine größeren Fortschritte gemacht haben.“
Die Kirchen hätten sich in den etwa 500 Jahren seit der Reformation an die Trennung (habits of separation) gewöhnt. „Und es ist auch ein Teil unserer Philosophie, individuell und autonom zu sein“, so der Erzbischof von Canterbury. Es brauche einen frischen Anlauf, um das, was oft als „ökumenischer Winter“ bezeichnet werde, zu beenden.
(kap – mg)
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