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Das neue Dokument mit den Leitlinien zur Migrantenpastoral Das neue Dokument mit den Leitlinien zur Migrantenpastoral 

Vatikan: Migranten im Fokus eines neuen Pastoral-Dokuments

Herausforderungen und pastorale Antworten im Zusammenhang damit, wie die Seelsorge für Migranten im Rahmen einer „Kultur der Begegnung“ und einer zunehmend integrativen Kirche gestaltet werden sollte, sind in einem neuen Dokument der Sektion für Migranten und Flüchtlinge des Dikasteriums für den Dienst der ganzheitlichen Entwicklunge des Menschen enthalten. Papst Franziskus persönlich hat ein Vorwort beigesteuert.

Das Vademecum enthält Vorschläge und pastorale Antworten, um „die Kultur der Begegnung wachsen zu lassen“ und zu einem „immer größeren Wir“ und einer „immer inklusiveren Kirche“ zu gelangen, wie es Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge 2021 ankündigte. „Orientierungen zur interkulturellen Migrationspastoral“ heißt das Dokument, das an diesem Donnerstag von der Abteilung für Migranten und Flüchtlinge veröffentlicht wurde, die am „Entwicklungs-Dikasteriums“ des Heiligen Stuhls angesiedelt ist. Dem Dokument, das bislang nicht auf Deutsch vorliegt, liegt auch Anhang mit „bewährten Praktiken“ bei, die bereits in verschiedenen Realitäten der Kirche angewendet werden und die interkulturellen Möglichkeiten im Zusammenhang mit den aktuellen Migrationsphänomenen aufzeigen.

Sieben Kapitel und ein Anhang mit „bewährten Praktiken“

In sieben knapp gehaltenen Kapiteln werden die Herausforderungen analysiert, die sich aus dem zunehmend globalen und multikulturellen Migrationsszenario von heute ergeben, vom „Erkennen und Überwinden von Ängsten“ bis zur „Betrachtung von Migranten als Segen“. Es werden zu jeder Fragestellung angemessene pastorale Antworten angeboten, die von bereits bestehenden und wirksamen bewährten Praktiken begleitet werden. Die Förderung der Begegnung - eine der Herausforderungen der „Leitlinien“ – bedeutet, wie deutlich wird, die Verwirklichung der Gemeinschaft der Vielfalt.

Die neue Mission: Mit Wohltätigkeit Brücken bauen

„Die Anwesenheit von Migranten und Flüchtlingen, die anderen Religionen angehören oder nicht gläubig sind“, so heißt es in dem Dokument weiter, „stellt eine neue missionarische Chance für unsere christlichen Gemeinschaften dar, die aufgerufen sind, durch Zeugnis und Nächstenliebe Brücken zu bauen“. Der Scalabrini-Pater Fabio Baggio, Untersekretär der Sektion für Migranten und Flüchtlinge, unterstrich im Gespräch mit Radio Vatikan, dass „die neuen Leitlinien aus der Erfahrung der Ortskirchen entstanden sind und ihnen mit einigen lehramtlichen Erläuterungen zurückgegeben werden“.

Das Vorwort des Papstes: „Berufen zur universellen Geschwisterlichkeit“

Im Vorwort wiederholt Franziskus den Aufruf „zum Engagement für die universelle Geschwisterlichkeit, denn ,wir sitzen alle im selben Boot‘“ und erinnert daran, wie es in der heißt, dass „in der Begegnung mit der Vielfalt der Fremden“ und „im interkulturellen Dialog, der daraus entstehen kann“, uns die Möglichkeit gegeben wird, „als Kirche zu wachsen und uns gegenseitig zu bereichern.“

Aggressiver Nationalismus und Individualismus spalten uns

Leider, so der Papst in seinem Vorwort weiter, „spalten und entzweien uns in Momenten der größten Krise, wie sie durch die Pandemie und die Kriege, die wir erleben, verursacht werden, geschlossene und aggressive Nationalismen und radikaler Individualismus, sowohl in der Welt als auch innerhalb der Kirche“. Und den höchsten Preis „zahlen diejenigen, die am leichtesten zu ,den Anderen‘ werden können: Ausländer, Migranten, Ausgegrenzte, diejenigen, die an den existenziellen Rändern leben“.

Eine Kirche, die nicht zwischen Einheimischen und Fremden unterscheidet

Diese pastoralen Leitlinien, schreibt Papst Franziskus, „laden uns ein, die Art und Weise, wie wir Kirche leben, zu erweitern“ und „drängen uns, das Drama der anhaltenden Entwurzelung zu sehen und unsere Brüder und Schwestern aufzunehmen, zu schützen, zu integrieren und zu fördern“. Sie bieten uns auch an, „ein neues Pfingsten in unseren Nachbarschaften und Pfarreien zu erleben und uns des Reichtums ihrer Spiritualität und ihrer lebendigen liturgischen Traditionen bewusst zu werden“. Nur so könne die Kirche „authentisch synodal“ auf ihrem Weg sein: eine Kirche, die nicht unterscheidet „zwischen Einheimischen und Fremden, zwischen Einheimischen und Gästen, denn auf dieser Erde sind wir alle Pilger“.

Jesus sagt uns, dass wir ihm in dem Flüchtling begegnen

Der Papst weist darauf hin, dass es Jesus ist, welcher „uns sagt, dass jede Begegnung mit einem Flüchtling oder einem Migranten eine Begegnung mit ihm selbst ist“. In seinem Geist seien wir in der Lage, „alle zu umarmen, um Gemeinschaft in der Vielfalt zu schaffen, indem wir die Unterschiede harmonisieren, ohne jemals eine Uniformität aufzuerlegen, die entpersönlicht“. So sind die katholischen Gemeinden eingeladen, „zu wachsen und das neue Leben anzuerkennen, das die Migranten mitbringen“.

Die Leitlinien zur interkulturellen Migrationspastoral sind in mehreren Sprachen im neuen Bereich â€žResources“ der .

(vatican news - cs)

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24. März 2022, 11:17