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Darstellung des Heiligen Irenäus von Lyon Darstellung des Heiligen Irenäus von Lyon 

Vatikan: Heiliger Irenäus bald Kirchenlehrer?

Der heilige Irenäus von Lyon könnte schon bald zum Kirchenlehrer erhoben werden. Einen entsprechenden Vorschlag unterbreitete der Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse an diesem Donnerstag dem Papst, der den Schritt bereits im Oktober in Aussicht gestellt hatte.

Kardinal Marcello Semeraro habe Franziskus in Audienz eine Stellungnahme der Vollversammlung der Kardinäle und Bischöfe der Selig- und Heiligsprechungskongregation mitgeteilt, die sich für einen solchen Schritt ausgesprochen hatten, wie der Vatikan bekanntgab.

Papst Franziskus hatte sich bei einer Audienz mit Angehörigen des orthodox-katholischen Arbeitskreises St. Irenäus im Oktober 2021 bereits selbst in diese Richtung geäußert. So versprach er seinen Gästen damals: „Euer Patron wird den Titel ,Doctor unitatis‘ tragen.“ Der ehemalige Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, hatte laut einem Medienbericht bereits im Januar 2018 Papst Franziskus gebeten, den Heiligen Irenäus von Lyon feierlich zum „Kirchenvater der Einheit der Kirche“ zu erheben.

Brücke zwischen Ost und West

Der heilige Irenäus war von 177 bis 202 Bischof von Lyon. Die Einheit der Kirche lag ihm sehr am Herzen. So trat er beim Papst dafür ein, dass jene Gemeinschaften, die Ostern zu einem anderen Termin als die Kirche von Rom feierten, nicht exkommuniziert wurden. Irenäus war ein Schüler des heiligen Polykarp von Smyrna, vermutlich stammte er selbst aus Kleinasien. Als Nachfolger des als Märtyrer gestorbenen Heiligen Pothinus wurde er Bischof von Lyon, damals die bedeutendste Metropole des römischen Gallien. Geboren wurde Irenäus wahrscheinlich zwischen 130 und 140 in Smyrna, der heutigen Türkei; er verstarb 202 im französischen Lyon.

Das Denken des gallischen Bischofs des zweiten Jahrhunderts prägt bis heute die orthodoxe Theologie. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hatte dem Heiligen, der als Brücke zwischen Ost und West gilt, 2007 eine gewidmet und ihn dabei als „Mann des Glaubens und Hirten“ gewürdigt. Irenäus habe „ein doppeltes Ziel“ verfolgt: „die Verteidigung der wahren Lehre gegen die Angriffe der Häretiker und die klare Darlegung der Glaubenswahrheiten.“

Heroischer Tugendgrad für drei italienische Ordensleute

Wie der Vatikan weiter an diesem Donnerstag weiter bekanntgab, hat Papst Franziskus drei italienischen Ordensleuten einen heroischen Tugendgrad zugesprochen: er tat dies beim Kapuzinerbruder Francesco Saverio Toppi (1925-2007), bei der Gründerin der Kongregation der Kleinen Arbeiterinnen der Heiligsten Herzen, Maria Teresa De Vincenti (1872-1936), sowie bei Schwester Gabriella Borgarino (1880-1949), Mitglied der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe.

Die Feststellung des heroischen Tugendgrades ist in der Katholischen Kirche eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Selig- und Heiligsprechung eines verstorbenen Christen.
 

(vatican news – pr)
 

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20. Januar 2022, 13:26