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Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt

Diesmal geht es um die Frage, wie die Religion unser moralisches Verhalten beeinflusst und wie der Glaube helfen kann, mit schweren Schicksalsschlägen im Leben fertig zu werden. Und Erzbischof Georg Gänswein wird uns auch erklären, warum das Jesusbuch Benedikts für ihn „wie ein Wegbegleiter ist, der ihm immer wieder Einsicht und innere Freude schenkt.“

„Wenn es Gott nicht gibt oder gäbe, dann habe ich vor nichts oder niemandem Verantwortung abzulegen,“ stellt der aus dem Schwarzwald stammende Erzbischof im Gespräch mit uns fest. „Aus dem Glauben heraus gibt es natürlich auch moralische Anforderungen, ich erinnere an die Zehn Gebote, aber ich erinnere auch an die moralischen Anforderungen aus dem Neuen Testament, also aus dem Evangelium.“

Doch das sei nicht etwas, was den Menschen einschränke, sondern gebe ihm die Freiheit, mit den anderen zusammenleben zu können.

Der Glaube ist kein Notnagel für schwierige Situationen...

„Ich bin nicht allein auf der Welt und ich bin nicht der, der bestimmt, was auf der Welt geschieht, sondern ich lebe mit anderen zusammen und aus dem Glauben heraus gibt es bestimmte Anforderungen, bestimmte Regeln, es gibt bestimmte Gebote, die mich überzeugen, wenn ich mir das Gesamte des Glaubens vor Augen halte. Und ich glaube schon, dass jemand, der glaubenslos ist oder Gott nicht in seinem Leben aufnimmt, skrupelloser handeln kann und handeln wird als jemand, der glaubt,“ betont Gänswein weiter und warnt davor, den Glauben als „Notnagel für schwierige Situationen zu sehen.“

„Der Glaube ist in menschlich schwierigen Situationen eine große Hilfe, weil er mir eine Perspektive aufzeigt: auch wenn ich bestimmte Nöte nicht deuten kann, weiß ich, dass es im Größeren des Glaubens aufgehoben ist und dass in all dem, was geschieht, ein Sinn liegt, den ich im Augenblick nicht deuten kann. Ich aber vertraue darauf, dass die Liebe Gottes diese Schwierigkeiten im persönlichen Leben zum Segen werden lässt.“

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(vaticannews – skr)