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Der Papst hat die Flüchtlingspuppe und eine Gruppe von Migrantenkindern im Vatikan empfangen Der Papst hat die Flüchtlingspuppe und eine Gruppe von Migrantenkindern im Vatikan empfangen 

Vatikan: Flüchtlingspuppe auf Petersplatz aufgerichtet

Auf dem Petersplatz wurde an diesem Freitagmittag eine rund 3,5 Meter hohe Puppe aufgerichtet. Es handelt sich dabei um ein Symbol für das Schicksal von Flüchtlingskindern.

Die Marionette der „Handspring Puppet Company“ verkörpere die etwa neunjährige geflüchtete Amal und stünde symbolisch für Millionen Flüchtlingskinder weltweit, erklärten die Sektion Migranten und Flüchtlinge des vatikanischen Entwicklungsministerium und die Diözese Rom am Freitag.

Zum Nachhören - wie die Flüchtlingspuppe aufgenommen wurde

Flüchtlingskinder wie Amal seien unter den Verwundbarsten und seien auf die Gastfreundschaft eines jeden angewiesen, so Kardinal Michael Czerny, Untersekretär der Migrantensektion, der Amal in Empfang nahm. Die 3,5 Meter große Puppe „Little Amal“, die das neunjährige Flüchtlingsmädchen darstellt, ist an diesem Freitag in Rom und im Vatikan eingetroffen, nachdem sie die türkisch-syrische Grenze überquert hat. In vier Monaten wird sie 8.000 Kilometer zurücklegen, um Millionen von Migranten weltweit zu besuchen und Hoffnung zu geben.

Die überdimensionale Marionette Amal ist nämlich Teil des Wanderfestivals „The Walk“, das von der Türkei bis zunächst nach Großbritannien ziehen soll. Damit wolle man die langwierige Suche von oftmals unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen nach der eigenen Familie und einem Zuhause symbolisieren.

Papst Franziskus hat die Puppe und eine Gruppe von Kindern zuvor im Damasushof in Audienz empfangen und sie gesegnet.

Der Papst und die Gruppe von Kindern zusammen mit der Flüchtlingspuppe
Der Papst und die Gruppe von Kindern zusammen mit der Flüchtlingspuppe

Aufgerichtet wurde die Puppe dann auf dem Petersplatz von drei Erwachsenen, die die Puppe bedienten, während sie sich langsam über den Petersplatz bewegte. Sie zeigt sich nun sich in der Nähe der Bronzeskulptur „Angels Unawares“. Dieses fest installierte Kunstwerk des kanadischen Bildhauers Timothy Schmalz zeigt eine lebensgroße Gruppe von 140 Migranten und Flüchtlingen auf einem Boot.

Die Puppe „Amal“ wurde von Dutzenden von Kindern und Schaulustigen auf dem Petersplatz in einer festlichen Atmosphäre empfangen, wo Kardinal Michael Cznery, Untersekretär der Sektion für Migranten und Flüchtlinge, im Namen von Papst Franziskus für die Aufnahme von Migranten plädierte.

Der Papst und die Gruppe von Kindern zusammen mit der Flüchtlingspuppe
Der Papst und die Gruppe von Kindern zusammen mit der Flüchtlingspuppe

„Amal ist groß und schön, und es ist eine Freude, sie zu treffen, aber sie erinnert uns sofort daran, dass die Begegnung mit gefährdeten Migranten, prekär Beschäftigten und Hilfsbedürftigen ein sehr wichtiger Teil unseres Lebens ist“, sagte Cznery, der angesichts ihres „Gepäcks an Leiden und Träumen, Bedürfnissen und Talenten“ darum bat, dass wir „unsere Ohren, unseren Verstand und unsere Herzen öffnen und unsere Hände ausstrecken“.

Kardinal Czerny empfing die Flüchtlingspuppe auf dem Petersplatz

Kardinal Czerny, der immer ein Kreuz aus dem Holz der in Lampedusa ankommenden Migrantenkähne bei sich trägt, erwartete „Amal“ am Fuße des Denkmals der „Ahnungslosen Engel“, das der Vatikan vor einigen Jahren im Gedenken an alle Migranten in der Geschichte errichtet hatte.

Der Papst und die Gruppe von Kindern zusammen mit der Flüchtlingspuppe
Der Papst und die Gruppe von Kindern zusammen mit der Flüchtlingspuppe

Der auch so genannte „Kardinal der Migranten“ erklärte gegenüber Journalisten, dass „jeder Flüchtling und jedes Opfer von Menschenhandel, dem wir begegnen, uns daran erinnert, dass wir die Schwächsten aufnehmen und schützen müssen, und Amal ist eine Botschafterin dieser Botschaft, ebenso wie der Papst“.

Wie viele Migranten hat auch dieses Puppe, die ein Flüchtlingsmädchen darstellt, unter Hass und Fremdenfeindlichkeit gelitten, denn am vergangenen Sonntag wurde sie in der griechischen Stadt Larissa von einer Gruppe von Menschen mit Steinen beworfen. An diesem Freitag wurde sie hingegen im Vatikan in einer festlichen Atmosphäre empfangen.

(vatican news/kna – mg)

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10. September 2021, 13:28