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Franziskus ernennt immer mehr Frauen im Vatikan

Mit der Berufung von Sr. Alessandra Smerilli zur Sekretärin des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen an diesem Donnerstag setzt Papst Franziskus seine Reihe von Ernennungen kompetenter Frauen in Führungsdiensten des Heiligen Stuhles fort. Die Position des Sekretärs ist die „Nummer Zwei“ einer Kurienbehörde und die höchste, in die Frauen beim Heiligen Stuhl jemals gelangten.

Franziskus berief die 47 Jahre alte italienische Don-Bosco-Schwester und Ökonomin „ad interim“, also übergangsweise, zur Sekretärin der päpstlichen Entwicklungsbehörde. An dieser Stelle übernimmt sie bis auf weiteres die Aufgaben zweier Priester, die beide Rom verlassen und in ihre Bistümer zurückkehren. Sollte der Papst Alessandra Smerilli in ihrer neuen Position bestätigen, also ihr vorläufiges Mandat in ein festes verwandeln, wäre sie die bisher ranghöchste Frau in der Römischen Kurie.

Zum Nachhören - zur Ernennung von Sr. Smerilli

Bereits in den vergangenen Jahren hat Franziskus immer mehr kompetente Frauen in Führungspositionen des Heiligen Stuhles eingesetzt, an denen entweder zuvor Priester wirkten, oder die der Papst neu schuf. So beläuft sich die Zahl der weiblichen Untersekretäre beim Heiligen Stuhl derzeit auf sechs bzw. - nach dem Aufstieg von Sr. Alessandra Smerilli zur Sekretärin – auf fünf: An der Kongregation für Ordensleute wirkt mit der spanischen Ordensschwester Carmen Ros Nortes bereits die dritte Frau en suite als Untersekretärin, am Dikasterium für Laien, Familie und Leben sind mit Gabriella Gambino und Linda Ghisoni gleich zwei weibliche Untersekretäre im Dienst. Im Staatssekretariat verantwortet die italienische Juristin Francesca Di Giovanni als Untersekretärin der Sektion für die außenpolitischen Belange die Beziehungen des Heiligen Stuhles zu multilateralen Organisationen. Im vatikanischen Synodensekretariat schließlich bestelle der Papst die französische Ordensfrau Nathalie Becquart zur Untersekretärin und stattete sie sogar mit einem Stimmrecht bei der Bischofssynode aus, womit bei der kommenden römischen Synode 2023 erstmals eine Frau das Schlussdokument mit votieren wird. 

Präfekt, Sekretär, Untersekretär

Sekretäre und Untersekretäre an Kurienbehörden bilden zusammen mit dem Präfekten oder Präsidenten, also Leiter, das Führungsteam des jeweiligen päpstlichen Ministeriums. Sekretäre haben im Gegensatz zu Untersekretären ein Stimmrecht bei den Vollversammlungen, und sie ersetzen den Präfekten oder Präsidenten in dessen Abwesenheit.

Präfekten und Präsidenten beim Heiligen Stuhl sind üblicherweise Priester, in den meisten Fällen Kardinäle. Allerdings hat Franziskus mit Paolo Ruffini erstmals einen Laien als Präfekt einer Kurienbehörde installiert; der Italiener leitet die päpstliche Medienbehörde. Franziskus dachte eigenen Aussagen zufolge auch darüber nach, eine Frau als Präfektin des Wirtschaftssekretariats des Heiligen Stuhles einzusetzen, berief dann aber den spanischen Jesuiten Juan Antonio Guerrero Alves in diese Position. Seine Wertschätzung für die Arbeit der Volkswirtin Schwester Alessandra Smerilli, die er auch bereits als Staatsratsmitglied der Vatikanstadt eingesetzt hatte, äußert sich auch mit der Ernennung von diesem Donnerstag.

(vatican news – gs)

 

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26. August 2021, 14:05