Impfkampagne: ?rzte und Vatikan wollen Fake News bek?mpfen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Der Vatikan, der Ärztebund und Deutschlands Spitzenorganisation der ärztlichen Selbstverwaltung schließen sich zusammen und wollen gemeinsam auf zwei Fronten die Impfkampagne weltweit fördern: einerseits gehe es darum, die Impfstoffe so breit wie möglich zu verteilen und andererseits müsse man jegliche Initiativen stoppen, die ?falsche Informationen und Nachrichten“ bezüglich der Anti-Covid-Impfung verbreiten. Es gehe um ?die Sicherstellung eines gerechten globalen Zugangs zu Impfstoffen, der eine Grundvoraussetzung für den Erfolg der weltweiten Impfkampagne ist, und die Beseitigung von Zweifeln durch eine klare Botschaft über die Sicherheit und Notwendigkeit von Impfstoffen und die Bekämpfung von Mythen und Fehlinformationen“, so der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Bischof Vincenzo Paglia bei einer Pressekonferenz diesen Freitag im Vatikan. Paglia erläuterte die Forderungen der drei Gremien zum Abschluss des Internationalen Runden Tisches zum Thema Covid-19 und Impfen, der am Donnerstag im Vatikan stattfand.
Entwicklungsländer waren bisher benachteiligt
Das an diesem Freitag veröffentlichte Abschlusskommuniqué betont, dass die Pandemie ?die Gefahren des Impfstoff-Nationalismus“ aufgedeckt habe: Während viele Länder mit höherem Einkommen die Ressourcen hätten, schnell bilaterale Abkommen mit Pharmaunternehmen zu unterzeichnen, seien hingegen Entwicklungsländer durch finanzielle Zwänge und fehlende Produktionskapazitäten benachteiligt gewesen.
?Aber das ist nicht der einzige Aspekt von Impfstoffen, der ernsthafte Probleme aufwirft, denn es gibt auch Länder, in denen Impfstoffe leicht verfügbar, aber mit Skepsis und Misstrauen behaftet sind“, erinnerte Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery vom Weltärztebund. Die deutsche Ärztekammer vertrat Dr. Ramin Parsa-Parsi.
Gründe für Fake News
Das Zögern beim Impfen sei ein komplexes Thema, stellten die drei Redner fest und wiesen darauf hin, dass ?eine gewisse Zurückhaltung“ in benachteiligten Bevölkerungsgruppen historisch immer feststellbar war. Das liege meist an mangelndem Vertrauen in die medizinische Forschung, negativen Erfahrungen mit der Gesundheitsversorgung und Misstrauen gegenüber profitorientiertem Verhalten von Pharmaunternehmen, so Erzbischof Paglia.
?Aber eine noch schädlichere Form des Zögerns wird von unbegründeten und irreführenden Behauptungen und falschen Vorstellungen angetrieben, einschließlich Fehlinformationen über Nebenwirkungen, die durch soziale Medien und andere Medien verstärkt werden“, so Parsa-Parsi von der deutschen Ärztekammer. Zurückhaltung gebe es ?sogar in der medizinischen Gemeinschaft und in einigen religiösen Gruppen“, zusätzlich zu ?schwierigen ethischen Fragen über die Spannung zwischen individueller Entscheidungsfreiheit und dem Gemeinwohl“.
Deshalb rufen die Päpstliche Akademie für das Leben, der Weltärztebund und die Bundesärztekammer in ihrem Appell dazu auf, Hindernisse für die Impfgerechtigkeit zu überwinden und die Ursachen der Impfzurückhaltung anzugehen.
(vatican news)
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