Vatikan: Pastorale Richtlinien für Weltjugendtage in Ortskirchen
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Die „“ hat das beim Vatikan für Laien, Familie und Leben zuständige Dikasterium erarbeitet. Der gut zehnseitige Leitfaden, der auch auf Deutsch vorliegt, soll die einzelnen Ortskirchen ermutigen, den örtlichen Weltjugendtagen „immer mehr Bedeutung beizumessen“, heißt es in dem Dokument. Die katholische Kirche will zeigen, dass ihr junge Leute wichtig sind und dass die Bischofssynode zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ aus dem Jahr 2018 nicht in Vergessenheit geraten ist:
„Als wir überlegt haben, wie die Vorschläge der Synode und die jahrelangen Erfahrungen bei der Koordination der Weltjugendtage konkret umgesetzt werden können, kam uns ein Dokument in den Sinn, das Kernpunkte sammelt, die diese Treffen im Lauf der Jahre erfolgreich gemacht haben, um diese Erkenntnisse den einzelnen Kirchen bereit zu stellen“,
erklärte der Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, Pater Awi Mello bei der Pressekonferenz diesen Dienstag im Vatikan.
Örtliche Weltjugendtage künftig an Christkönig
Die internationalen katholischen Weltjugendtage werden in der Regel alle drei Jahre in einem anderen Land unter Beteiligung des Heiligen Vaters gefeiert. Außerdem gibt es für gewöhnlich jedes Jahr lokale Weltjugendtage in den jeweiligen Ortskirchen. Diese zu stärken, ist auch Papst Franziskus ein Anliegen. Zum Ende der Hl. Messe des Christkönigsfests am 22. November 2020 forderte er daher einen Relaunch der Weltjugendtage in den einzelnen Ortskirchen. Bei dieser Gelegenheit kündigte er auch an, dass der regionale WJT, der traditionell am Palmsonntag stattfand, ab 2021 am Sonntag des Christkönigsfestes gefeiert wird. Die Ortskirche kann jedoch auch auf andere Termine ausweichen, wenn dies im speziellen Kontext günstiger ist.
Für die Gestaltung der Weltjugendtage bietet der neue Leitfaden aus dem Vatikan in sechs Kapiteln verschiedene Anregungen. Die pastoralen Leitlinien richten sich nicht nur an die weltweiten katholischen Bischofskonferenzen, Bistümer und kirchlichen Bewegungen und Verbände, sondern nicht zuletzt auch an junge Menschen auf der ganzen Welt. Einige von ihnen waren stellvertretend auch bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Dokuments im Vatikan dabei, so etwa Maria Lisa Abu Nassar aus dem Heiligen Land. Sie lobte in ihrem Redebeitrag nicht nur den neuen Leitfaden für die Weltjugendtage. Mit Blick auf die jüngste Gewalteskalation in ihrer Heimat rief sie auch dazu auf, die Jugendtreffen künftig verstärkt zum Dialog zwischen den Religionen und für Friedensförderung zu nutzen:
„Das Heilige Land ist ein kleines Gebiet, das verschiedene Religionen versammelt; Christen sind dort eine Minderheit. Wie wichtig wäre es, gerade in diesen Tagen angesichts der Lage in Jerusalem und der ganzen Region die Tür zum Dialog zwischen jungen Leuten der verschiedenen Religionen zu öffnen. Ich glaube, dass alle jungen Menschen, auch wenn wir alle unterschiedlich sind, einen gemeinsamen Ausgangspunkt haben: Wir sind auf der Suche nach etwas, oder vielmehr jemandem, der unserer Existenz einen Sinn gibt. Möglichkeiten eines Dialogs der Jugendlichen im Heiligen Land durch den WJT zu fördern, und so allen Gelegenheit zu verschaffen, sich zu äußern, würde bedeuten, weiter hoffen zu können, dass eines Tages in dem Land, in dem Jesus geboren wurde und lebte, Frieden herrschen wird.“
(vatican news - sst)
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