Griechenland/Vatikan: „Ausgezeichnete Beziehungen“
Mario Galgano und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt
Die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Seiten seien ausgezeichnet, betont Botschafter Kalogeropoulos zunächst: Sowohl Griechenland als auch der Heilige Stuhl verbinde der gemeinsame „Glaube an die gleichen Grundprinzipien“. Namentlich nannte der Botschafter die Menschenrechte sowie die Würde der menschlichen Person und das Völkerrecht als tragende Säulen gemeinsamer Grundwerte. Auch was die Vermittlung und friedliche Beilegung von Streitigkeiten angehe, habe die EU eine wichtige Rolle bisher gehabt.
Griechenland wird an diesem Sonntag zusammen mit Zypern, Spanien und Malta den dritten Teil des „Spaziergang durch Rom“ durchführen. Hintergrund ist die EU-Initiative „“, bei der die EU-Botschaft beim Heiligen Stuhl zusammen mit den Botschaftern der EU-Mitgliedsländer die 50-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen EU und Heiligem Stuhl feiert. Für Botschafter Kalogeropoulos ist klar:
„Die EU hat eine sehr aktive soziale Agenda, die einen Anker mit den Grundsätzen der Evangelien und mit den Grundsätzen, die die katholische Kirche hat, bildet. Ich denke, diese Beziehungen waren und bleiben ausgezeichnet und haben ein großes Potenzial.“
Fortführung und Festigung
Griechenland trage konkret dazu bei, dass diese Beziehungen fortgeführt und gefestigt werden, fügt der Botschafter an.
„Wir sind sehr aktiv in der Stärkung der EU für strukturelle Zwecke, damit der Platz Europas in der Welt weiter auf den Prinzipien, die ich aufgezählt habe, aufbauen kann. Griechenland will das auch aktiv unterstützen. Wir sind in einem sehr aktiven Dialog mit einer entsprechenden Politik. Wir sind uns einig, was die Situation auf dem westlichen Balkan betrifft und da unterstützen wir die Haltung des Heiligen Stuhls.“ Es gehe konkret um die friedliche Beilegung von Streitigkeiten, Festigung der Demokratie und der sozialen Gerechtigkeit in der gesamten Gegend. Das betrifft auch die Aufnahme von Migranten, die für Griechenland derzeit eine starke Prüfung darstelle, so der Botschafter.
„Wir haben eine Grenze, an der tausende und abertausende von Einwanderern oder Asylbewerbern auf unserer Insel ankommen. Wir versuchen immer, sie würdig aufzunehmen und diesen Menschen zu helfen, damit sie eine bessere Zukunft finden können.“
Der Botschafter erinnert in dem Zusammenhang auch an den Besuch von Papst Franziskus auf der Insel Lesbos in Griechenland im April 2016, bei dem der Papst einige Migranten und Asylbewerber traf:
„Er gab seinen Segen und seine Unterstützung für die Bemühungen meines Landes, den tausenden und abertausenden von Menschen eine Unterkunft zu geben. Es ist nun mal so, dass wir eine Front bilden, dass wir oft das erste europäische Gebiet sind, für Menschen, die sich auf den Weg nach Europa machen.“
Sorge um Schwinden der Christen im Nahen Osten
Ein weiterer Bereich der Zusammenarbeit von Griechenland, EU und heiligem Land besteht, neben dem Thema Umweltschutz, beim Thema Frieden im Heiligen Land. Diese Region liege Griechenland sehr am Herzen, berichtet der griechische Botschafter am Heiligen Stuhl:
„Wir sind in engem Kontakt mit dem Heiligen Stuhl, was die Lage der christlichen Gemeinden im Nahen Osten betrifft. Es ist eine Gegend, in der die gemeinsame Religion – also das Christentum – seine Form und seine Anfänge fand, vor 2000 Jahren . Das prägt auch die Gegenwart, wenn wir etwa an die Rolle Jerusalems und Antiochias denken. Deshalb sind wir sehr besorgt über das Schwinden der christlichen Präsenz, weil diese christlichen Gemeinschaften eine Kraft der Mäßigung und eine Kraft für den Fortschritt sein könnten.“
Die Christen im Heiligen Land lebten „in einer sehr feindlichen Umgebung“, so dass Griechenland mit dem Heiligen Stuhl in dieser Frage gemeinsam Lösungen suche.
(vatican news - sst/mg)
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