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Kardinal Kevin Farrell Kardinal Kevin Farrell 

Segensverbot: Vatikan reagiert auf Kritik

Der Vatikan hat auf die Kritik an einem Dokument der Glaubenskongregation von diesem Montag reagiert. In dem Text verbietet die Kongregation die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

US-Kardinal Kevin Farrell, der das Vatikan-Dikasterium für Laien und Familie leitet, wurde an diesem Donnerstag bei einer Pressekonferenz auf dieses Segensverbot angesprochen. Daraufhin sagte Farrell:

„Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir alle verstehen, dass das seelsorgliche Leben der Kirche offen ist für alle Menschen! Es ist essenziell und sehr wichtig, dass wir unsere Arme immer öffnen, um alle Menschen in den verschiedenen Phasen ihres Lebens und ihren Lebenslagen aufzunehmen und zu begleiten. Manchmal gelingt es uns auch nicht, eine Unterscheidung vorzunehmen, die vorgenommen werden muss: Wenn die Kirche von Ehe spricht, spricht sie von sakramentaler Ehe. Nicht von zivilen Lebensgemeinschaften, nicht von anderen Formen von Ehe, sondern von sakramentaler Ehe. Und ‚Amoris laetitia‘ dreht sich um sakramentale Ehe.“

„Wir begleiten alle Menschen!“

Damit bezog sich der Kardinal auf das Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2016. Der Vatikan hat zum fünften Jahrestag des Schreibens ein „Jahr der Familie Amoris laetitia“ ausgerufen, das an diesem Freitag beginnt.

Zum Nachhören: Kardinal Farrell reagiert auf Kritik an vatikanischem Segens-Verbot für gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften

„Das bedeutet nicht“, so Farrell weiter, „dass nur die, die kirchlich verheiratet sind, in den Genuss der pastoralen Fürsorge der Kirche kommen. Es gibt viele, verschiedene, seelsorgliche Situationen in der heutigen Welt, im Leben, in jeder Pfarrei, in denen Menschen nicht voll am Leben der Kirche teilhaben können. Aber das heißt nicht, dass wir, dass die Leute in den Pfarreien sie nicht begleiten sollten. Wir begleiten alle Menschen!“

„Es kann schwierig sein, das zu verstehen...“

Die Unterscheidung zwischen sakramentaler und ziviler Ehe sei „eine sehr wichtige, wenn man über das Segnen einer Ehe spricht“, so der Kardinal weiter.

„Segen hängt mit dem Sakrament der Ehe zusammen. Es kann schwierig sein, das zu verstehen, aber ich hätte doch gerne, dass jeder klar versteht: Wir sind offen dafür, alle Menschen zu begleiten… Ich habe viele Male mit Menschen zusammengearbeitet, die in einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft leben, und werde das auch weiterhin tun und sie weiterhin begleiten… Niemand, niemand darf jemals von der pastoralen Fürsorge und Liebe der Kirche ausgeschlossen werden!“

(vatican news)
 

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18. März 2021, 14:10