Zollner: Maßnahmen in Köln noch „viel zu kleiner Schritt“
Aus Sicht der Opfer genüge die von vornherein „klar gewählte rein juristische Sichtweise“ nicht. „Die Betroffenen brauchen mehr“, sagte Zollner, Mitglied der päpstlichen Kinderschutzkommission, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Kathpress in Rom.


Eine reine juristische Aufklärung von Missbrauch und dem Umgang damit könne „nicht Anspruch einer umfassenden Aufarbeitung sein“, kritisierte der Psychologe, der an der Päpstlichen Universität Gregoriana das Zentrum für Kinderschutz leitet. In die Untersuchungen hätten Betroffene und Präventionsbeauftragte mit einbezogen werden müssen, so Zollner.


Gerechtigkeit?
Das vorgelegte Gutachten der Anwaltskanzlei Gercke & Wollschläger zeige zudem, „wie mangelhaft in kirchlicher Verwaltung vorgegangen wurde“. Für die Opfer bedeute es aber noch keine Gerechtigkeit, „wenn jetzt jemand wegen Verfahrensfehlern von seinem Amt entbunden wird“, so Zollner mit Bezug auf die Suspendierung von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und Offizial Günter Assenmacher.
Schwaderlapp hat Papst Franziskus mittlerweile seinen Rücktritt angeboten. Während den amtierenden Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki selbst laut der Studie keine Vorwürfe treffen, belastet sie auch den Hamburger Erzbischof Stefan Heße, der früher in Köln als Personalchef und Generalvikar tätig war.
(kap – pr)

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