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Impfstoff muss gerecht verteilt werden, bekräftigt der Vatikan Impfstoff muss gerecht verteilt werden, bekräftigt der Vatikan 

Corona: Gerechte Impfstoffverteilung „immer dringlicher“

Staaten, Organisationen und Pharmakonzerne müssen in der Herstellung und Verteilung von Corona-Impfstoffen besser zusammenarbeiten. Diesen Appell an Regierungen, EU-Organisationen und die Weltgesundheitsbehörde WHO hat die Päpstliche Akademie für das Leben am Freitag lanciert.

Impfstoffe müssten gleichzeitig in verschiedenen Standorten auf der Welt hergestellt werden, dazu brauche es internationale Verträge, heißt es in einer Stellungnahme der Akademie. Nur so sei die Logik des „Impfnationalismus“ zu durchbrechen, bei dem reiche Staaten sich ohne Rücksicht auf ärmere gleich als erste eine hinreichende Menge Impfstoffe sicherten. 

Die Verteilungsfrage sei „eine außerordentliche Gelegenheit für eine solidarischere Zukunft”. Bei der Forschung sei das teilweise geschehen, würdigte die Päpstliche Akademie für das Leben die Bemühungen zum internationalen wissenschaftlichen Austausch. Dasselbe müsse auch bei der Herstellung und Verabreichung der Impfstoffe gelingen, und zwar nach dem Prinzip der Subsidiarität. „Es ist daher zu vermeiden, dass einige Länder den Impfstoff erst sehr spät erhalten, weil die Verfügbarkeit durch den vorherigen Kauf großer Mengen durch reichere Staaten gemindert ist“, so die Stellungnahme aus dem Vatikan.

„vermeiden, dass einige Länder den Impfstoff erst sehr spät erhalten, weil die Verfügbarkeit durch den vorherigen Kauf großer Mengen durch reichere Staaten gemindert ist“

Strategien umsetzen

. Initiativen dazu gibt es bereits, etwa die globale Impfkampagne Covax. Auch die vatikanische Anti-Covid-19-Kommission hatte Ende Dezember einen Plan veröffentlicht, der Anregungen zu einer weltweiten Impf-Strategie geben will. Da es bei der Umsetzung solcher Strategien hakt, ruft die Päpstliche Akademie für das Leben zu schnellem Handeln auf:

„Eine Mahnung an die nationalen Regierungen und an Einrichtungen der Europäischen Union sowie der Weltgesundheitsorganisation, in dieser Richtung aktiv zu werden, scheint immer dringlicher zu sein.“

Erhebungen haben festgestellt, dass vor wenigen Wochen 13 Prozent der Weltbevölkerung sich rund die Hälfte der global verfügbaren Impfstoffe gegen Covid gesichert haben. Einige wohlhabende Länder hätten bereits mehr Impfstoffe bestellt, als sie selber brauchten, erklärte unlängst Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks Misereor. 

In seiner Weihnachtsbotschaft hatte Papst Franziskus die Weltgemeinschaft bereits ernst zu mehr Geschwisterlichkeit aufgerufen – ganz gemäß seiner Enzyklika „Fratelli tutti“. Mit Blick auf die Pandemie forderte der Papst vor seinem Weihnachtssegen „Urbi et Orbi“ eine gerechte Verteilung von Impfstoffen, die besonders benachteiligte Menschen nicht vergesse.

(vatican news – gs/sst)

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22. Januar 2021, 16:25