ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Archivbild: Papst Franziskus beim Konsistorium vom 5. Oktober 2019 Archivbild: Papst Franziskus beim Konsistorium vom 5. Oktober 2019 

Vatikan: Wer sind die 13 neuen Kardinäle?

An diesem Wochenende nimmt Papst Franziskus 13 Männer ins Kardinalskollegium auf. Die neuen Mitglieder seines wichtigsten Beratergremiums stammen aus Ruanda und den Philippinen, aus Chile und Mexiko, den USA und Italien. Neun von ihnen werden dem Kreis der Papstwähler angehören.
Mario Grech
Mario Grech

Der Malteser Mario Grech (63) ist seit September Generalsekretär der Bischofssynode und somit für die Organisation von Bischofsversammlungen zu wechselnden Themen verantwortlich. Schon im Herbst 2019 war Grech in die Durchführung der Amazonien-Synode eingebunden. Er empfing am 26. Mai 1984 die Priesterweihe. Studiert hat Grech Philosophie und Theologie, später dann auch Kirchenrecht. Seit 2005 ist er Bischof in Malta. Seit Juli sitzt er im päpstlichen Ökumene-Rat.

Marcello Semeraro
Marcello Semeraro

Marcello Semeraro (72) hat im Oktober das Amt des Präfekten der Heiligsprechungskongregation übernommen. Seit 2004 ist er Bischof von Albano bei Rom. Der Süditaliener ist Dogmatiker und seit 2013 Sekretär im Kardinalsrat für die Kurienreform. Am 13. Juli 2016 wurde er Mitglied des Kommunikationssekretariats (heute: Dikasterium für die Kommunikation) der Römischen Kurie. Er wurde am 8. September 1971 zum Priester für das Bistum Lecce geweiht.

Antoine Kambanda
Antoine Kambanda

Antoine Kambanda (62) hat die Folgen des Völkermordes in seinem Heimatland Ruanda 1994 unmittelbar erlebt. Bis auf einen Bruder wurde seine gesamte Familie getötet. Kambanda, der im Osten Ruandas zur Welt kam, wuchs in Kenia auf; zum Studium kehrte er nach Ruanda zurück. 1990 wurde er zum Priester geweiht. Mitte der 1990er-Jahre studierte er in Rom, bevor er die Leitung der Caritas in Ruandas Hauptstadt Kigali übernahm und Moraltheologie in Nyakibanda unterrichtete. Im Mai 2013 ernannte ihn Franziskus zum Bischof von Kibungo; 2018 übertrug er ihm die Leitung der Erzdiözese Kigali. Zu Kambandas dortigem Amtsantritt kündigte Ruandas Präsident Paul Kagame an, der Staat wolle künftig enger mit der katholischen Kirche kooperieren, auch was die Aufarbeitung des Völkermords angeht.

Wilton Gregory
Wilton Gregory

Der in Chicago geborene Afroamerikaner Wilton Gregory (72) ist Erzbischof von Washington. 2001 wählten ihn die US-Bischöfe als ersten Schwarzen für vier Jahre zu ihrem Vorsitzenden. Er empfing am 9. Mai 1973 durch den Erzbischof von Chicago, John Kardinal Cody, das Sakrament der Priesterweihe für das Erzbistum Chicago. Papst Franziskus ernannte ihn am 6. Oktober 2018 zum Mitglied des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Gregory wird nach seiner Aufnahme ins Kardinalskollegium der erste US-amerikanische Kardinal afroamerikanischer Abstammung sein.

Jose Fuerte Advincula
Jose Fuerte Advincula

Jose Fuerte Advincula (68) leitet seit 2012 die philippinische Erzdiözese Capiz im Zentrum des Landes; zuvor war er ab 2001 Bischof von San Carlos. 1976 zum Priester geweiht, studierte er Psychologie und Kirchenrecht, unter anderem an der Päpstlichen Universität Angelicum. Wegen der Corona-Pandemie reist er nicht eigens zu der Zeremonie nach Rom.

Celestino Aos Braco
Celestino Aos Braco

Celestino Aos Braco (75) ist seit März 2019 Erzbischof von Santiago de Chile. Celestino Aós Braco trat der Ordensgemeinschaft der Kapuziner bei und legte am 15. August 1964 in Sangüesa die zeitliche Profess ab. Er studierte Philosophie in Saragossa und Katholische Theologie in Pamplona. Aós legte am 16. September 1967 die ewige Profess ab. Er empfing am 30. März 1968 in Pamplona das Sakrament der Priesterweihe. An der Universität Barcelona erwarb Aós ein Lizenziat im Fach Psychologie.

Cornelius Sim
Cornelius Sim

Cornelius Sim (69) stammt aus dem Sultanat Brunei. Er bildete sich in Schottland als Erdölingenieur aus und zunächst Karriere beim Shell-Konzern, bevor er in den USA Theologie studierte und 1989 zum Priester geweiht wurde. 1997 wurde Sim Apostolischer Präfekt in Brunei. Als Johannes Paul II. 2004 die Präfektur in den Rang eines Apostolischen Vikariates erhob, machte er Sim zum ersten Bischof für den erdölreichen Kleinstaat in Südostasien. Wegen der Corona-Pandemie kann Sim nicht zur Kardinalserhebung nach Rom reisen. Etwa 8,7 Prozent der rund 465.000 Einwohner Bruneis sind Christen; die Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum Islam.

Augusto Lojudice
Augusto Lojudice

Augusto Lojudice (56) ist Bischof von Siena. Zuvor war er seit 2015 Weihbischof in seiner Heimatstadt Rom. In Italiens Bischofskonferenz ist er Sekretär der Migrations-Kommission. Er zieht als viertjüngstes Mitglied ins Kardinalskollegium ein. Augusto Paolo Lojudice besuchte von 1983 bis 1988 die Päpstliche Universität Gregoriana und empfing am 6. Mai 1989 das Sakrament der Priesterweihe für das Bistum Rom. Er war Pfarrer verschiedener Gemeinden in Rom und wurde 2005 Spiritual des Päpstlichen Römischen Priesterseminars.

Mauro Gambetti
Mauro Gambetti

Mauro Gambetti (55) ist der jüngste Kardinalsanwärter auf der Liste des Papstes. Er absolvierte zunächst ein Ingenieurstudium, bevor er 1998 den Franziskaner-Minoriten beitrat. Der aus der Nähe von Bologna stammende Ordensmann wurde 2000 zum Priester geweiht und war unter anderem in der Jugendseelsorge tätig. Ab 2005 wurde er wiederholt mit Leitungsfunktionen beauftragt. Seit 2013 war Gambetti Kustos des Konvents von Assisi, das Mutterkloster der Gemeinschaft. Seine aktuelle, zweite Amtszeit als Leiter des Konvents endet regulär im Februar. Vor der Kardinalserhebung wurde Gambetti am 21. November in Assisi zum Bischof geweiht.

Felipe Arizmendi Esquivel
Felipe Arizmendi Esquivel

Felipe Arizmendi Esquivel (80) war von 2000 bis 2017 Bischof der mexikanischen Diözese San Cristobal de las Casas. Am 3. November 2017 nahm Papst Franziskus das von Felipe Arizmendi Esquivel aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch an. Felipe Arizmendi Esquivel empfing am 25. August 1963 das Sakrament der Priesterweihe für das Bistum Toluca.

Silvano Tomasi
Silvano Tomasi

Silvano Tomasi (80) ist Ordenspriester aus Norditalien und studierte Soziologie an der Fordham University in New York. Dort baute er das Center for Migration Studies mit auf, einen Think Tank. Seit 1983 Leiter der Flüchtlings- und Migrationsfachstelle der US-Bischofskonferenz, wurde er 1989 vom Papst zum Sekretär des Migrantenrates im Vatikan ernannt. 1996 der Wechsel in die Diplomatie: Tomasi wurde Nuntius in Äthiopien, Eritrea und Dschibuti, schließlich 2003 Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf. Auch nach seiner Pensionierung 2016 arbeitet er in der Vatikanbehörde für Entwicklung und Menschenrechte mit.

Raniero Cantalamessa
Raniero Cantalamessa

Raniero Cantalamessa (86) ist Kapuziner und Prediger des päpstlichen Hauses. Er ist Professor für Alte Kirchengeschichte und Patristik. Von der für Kardinäle üblichen Bischofsweihe dispensierte ihn der Papst aus Altersgründen.

Enrico Feroci  (rechts)
Enrico Feroci (rechts)

Enrico Feroci (80) ist Pfarrer und war Direktor des römischen Caritas-Verbandes. In Pizzoli in den Abruzzen geboren, wurde Feroci 1965 zum Priester geweiht. Seit 2019 ist er in einer Pfarrei in dem zu Rom gehörenden Bezirk Castel di Leva tätig. Wie vom Kirchenrecht vorgesehen, wurde Feroci vor der Feier zu seiner Kardinalserhebung Mitte November zum Bischof geweiht.

(vatican news/kap – mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

27. November 2020, 16:06