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Kardinal Peter Turkson Kardinal Peter Turkson  

Vorschlag aus dem Vatikan: Gemeinsam für George Floyd beten

Angesichts der großen Spannungen in den USA nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd hat Vatikan-Kardinal Peter Turkson zu Dialog und Versöhnung aufgerufen. Er schlug vor, dazu ein interreligiöses Gebet in den ganzen USA zu organisieren. Der Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen äußerte sich im Interview mit Radio Vatikan.
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Die katholische Kirche schließe sich den berechtigten Forderungen der Anti-Rassismus-Proteste in den USA an, sofern diese friedlich blieben, so Turkson auf die Frage nach der Bewertung der aktuellen Demonstrationen in den USA, die sich teilweise in Gewalt entladen hatten. Das Land habe in seiner Vergangenheit leuchtende Beispiele eines solchen friedlichen Protestes vorzuweisen, so der schwarze Kurienkardinal, der selbst aus Ghana stammt:

„Die Vereinigten Staaten können auf eine lange Geschichte gewaltloser Demonstrationen zurückblicken. Martin Luther King hat viele von ihnen angeführt, und sie waren gewaltlos, weil sie gut geplant waren und einen Führer hatten. Einen Führer, der allen, die ihm folgten, sein Gefühl der Gewaltlosigkeit einflößen konnte. Was wir in diesen Tagen erleben, ist ein spontaner Ausbruch von Wut und Gefühlen der Menschen gegen alles, was geschieht.“

„Es würde ihnen die Möglichkeit geben, ihren aufgestauten Ärger auszudrücken, aber auf eine Weise, die heilsam ist“

Dem Aufruf zur Gewaltlosigkeit wolle er in diesen Tagen auch den „Aufruf zur Vergebung“ hinzufügen, ergänzt Kardinal Turkson. „Keine noch so große Demonstration, Wut oder Frustration“ könne George Floyd jetzt zurückbringen, so Turkson. Allein „die Vergebung seiner Mörder“ könne ihm im Augenblick nützlich sein. Dementsprechend plädiert der Kardinal auch für Maßnahmen, die das aktuelle Klima der Wut und Gewalt in der amerikanischen Bevölkerung in ein Klima des Dialoges umwandeln könnten:

„Ich möchte demütig den folgenden Vorschlag unterbreiten. In den vielen Städten der Vereinigten Staaten, in denen es zu Gewaltausbrüchen gekommen ist, möchte ich die Bischöfe, Priester, Pfarrer und Führer verschiedener Gemeinschaften auffordern, eine Art ökumenische, interreligiöse Veranstaltung zu planen. Sie könnte in einem offenen Park stattfinden, aber alle Menschen könnten zum Gebet zusammengebracht werden. Das einzige, was George Floyd in diesem Augenblick braucht, ist Gebet. Gebete, während er sich vor Gott stellt. Als katholische Kirche ist es das, was wir tun können: jetzt für George zu beten. Und es wäre großartig, wenn eine große Gebetsveranstaltung organisiert werden könnte, um die Menschen zusammenzubringen. Es würde ihnen die Möglichkeit geben, ihren aufgestauten Ärger auszudrücken, aber auf eine Weise, die heilsam ist, auf eine religiöse Weise, auf eine heilende Weise.“


(vatican news – pr)


 

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03. Juni 2020, 12:13