Corona-Krise: Ein interreligiöses Gebet für die Menschheit
Der Gebetsappell des Hohen Ausschusses ordnet sich in die enger werdende Zusammenarbeit zwischen Heiligem Stuhl und Vertretern der islamischen Welt ein. Eine wichtige Etappe dabei war das christlich-muslimische Grundlagendokument, das Papst Franziskus bei einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate 2019 unterzeichnete. Beauftragt mit der Umsetzung des Dokumentes ist der sogenannte „Hohe Ausschuss für menschliche Geschwisterlichkeit“. Die Arbeitsgruppe, die aus Vertretern des Christentums, Islams und Judentums besteht, steht unter Federführung der Vereinigten Arabischen Emirate.
Vorschlag eines interreligiösen Gebetstages am 14. Mai
In seiner Einladung zum Gebet von diesem Samstag wendet sich der Ausschuss an „alle religiösen Führungspersonen und Menschen der Welt“. Angesichts der „großen Gefahr“ der Corona-Pandemie sollten sie sich „betend, fastend und mit Werken der Barmherzigkeit an Gott wenden und ihn im Gebet anflehen“. Die Vertreter der Arbeitsgruppe schlagen als Datum für die interreligiöse Initiative den kommenden 14. Mai vor. Dieser solle fortan der „Tag des Gebets, des Fastens sowie der Werke der Barmherzigkeit und des Bittens für die Menschheit“ sein.
Chance für eine menschlichere und geschwisterliche Welt
Wie der Hohe Ausschuss formuliert, gelte es der Menschheit „Sicherheit, Stabilität, Gesundheit und Wohl“ zurückzubringen. Auch könne die Pandemie Gelegenheit dazu zu sein, in Menschlichkeit und Kooperation zu wachsen - „sodass unsere Welt nach dieser Seuche menschlicher und geschwisterlicher werde als zuvor“. Hervor hebt das Komitee die wesentliche Rolle der Medizin und Forschung bei der Bekämpfung der Pandemie.
Hintergrund ist wegweisende Initative von Abu Dhabi
Gemeinsam mit dem Kairoer Großimam Ahmad al-Tayyeb hatte Papst Franziskus am 4. Februar in Abu Dhabi seine Unterschrift unter das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen - für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ gesetzt. Es handelt sich um eine christlich-muslimische Selbstverpflichtung auf den gemeinsamen Einsatz für Frieden, die Wahrung der Menschenrechte und Religionsfreiheit, tätige Nächstenliebe und den Schutz der Schöpfung, die mit mehreren Treffen und Initiativen bereits einige Früchte getragen hat.
(vatican news – pr)
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