Vatikan: Franziskus gründet Johannes Paul I.-Stiftung
Ins Leben gerufen hat sie Papst Franziskus bereits im vergangenen Februar, teilte der Vatikan am Dienstag mit. Johannes Paul I. war von 26. August bis 28. September 1978 Papst, ehe er an einem unerkannten Herzleiden starb.
Präsident der Stiftung ist Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, als Vize-Präsidentin berief er die italienische Vatikan-Journalistin und Papstbiografin Stefania Falasca, die auch als Vizepostulatorin im Seligsprechungsprozess für Johannes Paul I. auftritt.
„Johannes Paul I. war und bleibt ein Referenzpunkt in der Geschichte der universalen Kirche, dessen Bedeutung – wie Johannes Paul II. es ausgedrückt hat – umgekehrt proportional zur Dauer seines äußerst kurzen Pontifikates ist,“ schreibt Kardinal Parolin in einem Beitrag für Pope: „Die Geschichte Albino Lucianis ist die eines Hirten, der nahe bei den Menschen ist, konzentriert auf das wesentliche des Glaubens und mit einer außergewöhnlichen Sensibilität für soziale Belange. Sein Lehramt ist aktuell. Nähe, Demut, Einfachheit, Beharren auf der Barmherzigkeit Gottes, Nächstenliebe und Solidarität sind dessen hervorstechendsten Merkmale.“
Zu den Hauptaufgaben der Stiftung gehört die Förderung des Studiums und die Verbreitung der Schriften des Papstes, der zwar nur 33 Tage im Amt war, aber eine deutliche Spur in den Herzen der Gläubigen hinterlassen hat. 2003 hatte das Bistum Belluno-Feltre ein Seligsprechungsverfahren für den dort als Albino Luciani geborenen Papst eröffnet. Am 8. November 2017 verlieh Papst Franziskus ihm den sogenannten heroischen Tugendgrad, eine Stufe auf dem Weg zur Seligsprechung.
Forschung zu Johannes Paul I. fördern
Grundsätzlich will die Stiftung das kulturelle und religiöse Erbe Johannes Pauls I. schützen und bewahren. Gedacht ist an Konferenzen und Studientage. Stipendien sollen die internationale Forschung zu Johannes Paul I. gezielt fördern, in regelmäßigen Abständen will die Stiftung Studienergebnisse bündeln und veröffentlichen.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, werde die Stiftung einen sechsköpfigen Wissenschaftsrat aus fachkompetenten Kräften berufen, heißt es in einer Vatikan-Mitteilung. Gleichzeitig solle es der Stiftung offenstehen, das beratende Gremium für besondere Initiativen, Studien, Forschungen oder Konsultationen auszuweiten.
Ein achtköpfiger Verwaltungsrat
Zeitgleich mit der Einrichtung der Stiftung berief Papst Franziskus Kardinalstaatssekretär Parolin zum Stiftungspräsidenten. Dieser besetzte den Verwaltungsrat der Stiftung für die kommenden fünf Jahre wie folgt: Vize-Präsidentin wird Stefania Falasca, eine ausgewiesene Kennerin des „lächelnden Papstes“, wie Albino Luciani auch gerne genannt wird. Weitere Mitglieder sind Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kleruskongregation, Andrea Celli, Davide Fioco, Lina Petri sowie Alfonso Cauteruccio.
Die nun gegründete ist die 16. am Heiligen Stuhl ansässige Stiftung, zu denen beispielsweise auch die Vatikanstiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. gehört. Jüngste Errungenschaft war bisher die Stiftung „Gravissimum Educationis“, die Papst Franziskus 2015 ins Leben gerufen hatte, um weltweit Bildungsprojekte zu unterstützen.
(vatican news - cs)
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