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Franziskus  spricht zu Priestern, die an der Päpstlichen Diplomatenakademie ausgebildet werden Franziskus spricht zu Priestern, die an der Päpstlichen Diplomatenakademie ausgebildet werden  Leitartikel

Botschafter einer missionarischen Kirche

Die Entscheidung des Papstes, in den Lehrplan angehender Vatikan-Diplomaten ein verpflichtendes Dienstjahr in einem Missionsland aufzunehmen, fällt nur wenige Monate, nachdem Franziskus das auf der Amazonien-Synode angekündigt hatte. Schon für die in diesem Herbst neu aufgenommenen Studenten der Päpstlichen Diplomatenakademie wird das also zur Realität.

Von unserem Chefredakteur Andrea Tornielli

Interessant ist der Kontext, in dem dieses Projekt bekannt wurde: die Schwierigkeit, Priester für Missionsländer zu finden. Auf der Amazonien-Synode wurde ausführlich darüber gesprochen. Franziskus machte klar, dass junge Priester, die zu Vatikan-Diplomaten ausgebildet werden, nicht (nur) ein Praktikum in einer Nuntiatur eines Missionslandes ableisten, sondern sich dort „einfach in den Dienst eines Ortsbischofs stellen“ sollten.

Das wird jetzt konkret. Franziskus betont in seinem Brief an den Präsidenten der Diplomatenakademie, diese missionarische Erfahrung werde wertvoll sein – nicht nur für die jungen Priester, sondern auch für die Ortskirchen. Er hoffe, dass das generell Priester dazu inspirieren werde, sich einmal für eine Zeit des missionarischen Dienstes außerhalb ihrer Diözese zur Verfügung zu stellen.

„Der eine oder andere wird in diesem Missionsjahr feststellen, dass er zu diesem Dienst nicht taugt...“

Zweifellos ist Franziskus‘ Entscheidung eine spürbare Neuerung im Lehrplan derer, die zum Dienst an Nuntiaturen und in vielen Fällen auch zur Bischofswürde bestimmt sind. Der missionarische Dienst, das Sich-die-Hände-schmutzig-Machen, von dem der Papst oft genug spricht, wird Teil der Ausbildung. Ein Jahr der neuen Erfahrungen, um die Realität einer Ortskirche besser zu verstehen – und auch ein Jahr, bei dem der eine oder andere feststellen wird, dass er zu so einem Dienst nicht taugt. Sicher ist: Dieses Jahr wird die Perspektive der angehenden Vatikan-Diplomaten erweitern.

Franziskus verdeutlicht einmal mehr, dass aus seiner Sicht die ganze Kirche - einschließlich ihrer Diplomaten – missionarisch sein muss. Entweder geht sie hinaus und verkündet, oder sie ist gar nicht Kirche. Wenn die Kirche nicht hinausgeht, verfault sie, davon ist der Papst überzeugt. Mission ist für ihn – das hat er einmal in einem Interview formuliert – „kein gut erprobtes Unternehmensprojekt und keine Show“, da werde auch nicht „gezählt, wieviele Menschen wir durch unsere Propaganda erreichen“. Stattdessen sei hier der Heilige Geist am Werk. Und die „die geheimnisvolle Fruchtbarkeit von Mission“ habe nichts mit unseren „Methoden“ zu tun. Sondern mit der „schwindelerregenden“ Erkenntnis, dass Jesus recht habe mit seinem Satz: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“…

(vatican news – sk)
 

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17. Februar 2020, 11:59