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Erzbischof Ivan Jurkovic Erzbischof Ivan Jurkovic 

Vatikan/UNO: Zukunft hängt vom Zugang zu Trinkwasser ab

Ohne gesicherten Zugang zu Wasser für alle wird es in Zukunft große Spannungen geben. Auf diese Gefahren wies der Vatikangesandte bei der UNO in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovic, hin. Er sprach am Montag darüber vor dem UN-Menschenrechtsrat.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die künftigen Krisen und Kriegsschauplätze könnten mit dem Zugang zu Trinkwasser zu tun haben. Deshalb sei es schon heute wichtig, dass allen Menschen der Zugang zum lebensspendenden Element gesichert sei. Der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls beim UN-Sitz in Genf ging in seiner Rede auf die Herausforderungen ein, die mit dem Wasser zu tun hätten:

„Es ist sehr löblich, dass die Vereinten Nationen sich um die Sicherheit von Wasserzugang als Menschenrecht in öffentlichen Räumen kümmern will. Wie ein UN-Report festgestellt hat, ist es leider so, dass etliche lokale oder nationale Behörden sowie Wasserdienstleister sich darum überhaupt nicht kümmern. Eigentlich wäre es ihre Grundaufgabe, Wasser für alle zur Verfügung zu stellen. Außerdem ist es so, dass ein fehlender Zugang zu Wasser auch die Ungleichheiten und Krisen unter den Menschen auf der ganzen Welt fördert.“

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Über 2,2 Milliarden Menschen ohne Wasserzugang

Über 2,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Eine unfassbare Zahl, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef berichtet. Rund 785 Millionen Menschen hätten noch nicht einmal eine Grundversorgung mit Wasser. Betroffen seien vor allem Menschen oder Familien in den ärmeren Regionen der Welt – und dort vor allem in den ländlichen Gebieten. Der Vatikanvertreter bei der UNO in Genf erinnert auch daran, dass ein gesicherter Zugang zu Wasser auch die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes fördern könne.

„Die ständige Verschmutzung und ungleiche Verteilung von Wasser verstärkt die Verarmung der bereits jetzt schon Leidenden auf der Welt. Deshalb ist es notwendig, dass Maßnahmen ergriffen werden, die dem ein Ende setzen. Dabei ist es wichtig, dass niemand diskriminiert und benachteiligt wird.“

Verschmutztes Wasser und fehlende Hygiene

Verschmutztes Wasser aus Flüssen ist ebenso ein Problem wie mangelnde Hygiene. Rund zwei Milliarden Menschen nutzten keine sicheren Sanitäranlagen, berichtet Unicef. Krankheiten könnten sich so schnell ausbreiten – eine tödliche Gefahr für kleine Kinder. Ein trauriges Beispiel sei der Südsudan: Ein Cholera-Ausbruch hatte dort seit dem Sommer 2016 über 400 Todesopfer gefordert.

„Wie Papst Franziskus hervorhob, ist das Wasser das Grundelement unseres Lebens und die Zukunft der Menschheit hängt davon ab, wie wir mit dem Wasser umgehen und es miteinander teilen. Dazu bedarf es effizienter Wassersysteme und Regelungen, die dies auch konkret umsetzen und sichern. Dies muss im Einklang mit den Menschenrechten stehen. Das würde die zwei Seiten der Medaille berücksichtigen: die Wirtschaftlichkeit und die Nachhaltigkeit der Wasserressourcen.“

Noch immer gehörten der Mangel an sauberem Wasser und Hygiene zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren, so der Unicef-Bericht. Jeden Tag würden mehr als 800 Kinder an vermeidbaren Krankheiten wie etwa Durchfall sterben, die durch verunreinigtes Wasser oder mangelnde Hygiene hervorgerufen wurden. Dabei sei Hygiene einer der einfachsten und kostengünstigsten Wege, um lebensgefährliche Krankheiten zu verhindern.

(vatican news/unicef)

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10. September 2019, 11:21