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Enger Mitarbeiter des Papstes verteidigt „Synodalität“

Wenn der Papst von einer „synodalen“ Kirche spricht, denkt er nicht an Parlamente oder Meinungsumfragen. Das sagte der Präfekt der vatikanischen Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, am Mittwoch in einem Vortrag vor Bischöfen in Honduras.

Synodalität müsse „innerhalb der Logik des Glaubens verstanden werden“, so der aus Kanada stammende Kurienkardinal. „In der Logik der Welt ist von Demokratie und Teilhabe die Rede; die Kirche zielt hingegen mit dem Wort Synodalität auf Gemeinschaft in Glauben und Mission.“

Ouellet sprach auf der Generalversammlung des Lateinamerikanischen Bischofsrates Celam in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa. „Synodalität“, so führte er aus, „meint nicht Organisation, sondern einen Lebensstil“. Auch in einer synodal geprägten Kirche blieben die Bischöfe im Zentrum; das Prinzip der bischöflichen Kollegialität, das das Zweite Vatikanische Konzil herausgestrichen hat, werde nicht entwertet.

Nein zu kirchlicher Nabelschau

Allerdings seien die Bischöfe dazu aufgefordert, den Glaubenssinn im Volk Gottes (sensus fidei) ganz anders ernstzunehmen. Sie sollten außerdem alles tun, um eine „auf sich selbst bezogene kirchliche Kultur“ zu überwinden. Dazu gehörten mehr Wertschätzung „für die spezifischen und qualifizierten Beiträge von Laien – und unter ihnen der Frauen – in ihrem Zuständigkeitsbereich“.

„Für eine Synodalität mit den Frauen“

Gerade Lateinamerika brauche „eine Synodalität mit den Frauen“, forderte der Kardinal, also einen qualitativen Sprung weg von „Machismo“ und Gewalt gegen Frauen. „Frauen sind heute wegen einer besseren Ausbildung als in der Vergangenheit häufig die Säulen der Pfarrgemeinden; trotzdem werden sie ständig mit einer klerikalen Mentalität konfrontiert.“

(vatican news - sk)
 

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16. Mai 2019, 14:45