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Pater Raniero Cantalamessa predigt bei der Liturgie vom Leiden und Sterben des Herrn im Petersdom Pater Raniero Cantalamessa predigt bei der Liturgie vom Leiden und Sterben des Herrn im Petersdom 

Karfreitag: „Verachtet und gemieden, Symbol der Leidenden"

Am Kreuz wird Jesus von Nazareth zum Symbol der Menschheit, die „gedemütigt und beleidigt" wird: Pater Raniero Cantalamessa OFMCap, Prediger des Päpstlichen Hauses, weitete das Geschehen des Karfreitages aus auf die Leiden und das Ausgestoßensein in der Welt. Ostern wandle dies, betonte Pater Raniero die Botschaft des Festes.

P Bernd Hagenkord – Vatikanstadt

Am Karfreitagnachmittag stand Papst Franziskus im Petersdom der Liturgie vom Leiden und Sterben des Herrn vor, wie gewöhnlich bei dieser Gelegenheit hielt der Prediger des Päpstlichen Hauses die Predigt.

Die Feier - zum Nachschauen!

Der Gekreuzigte, „Prototyp und Vertreter aller Ausgestoßenen, der Enterbten und der ‚Verworfenen‘ der Erde, derjenigen, vor denen man sein Gesicht woandershin dreht, um ihn nicht zu sehen: Pater Raniero griff in seinen Überlegungen auf die Prophezeiung des Jesaja (52:13-53.12) zurück, die als Lesung Teil der Liturgie war. In Jesus habe dieser „geheimnisvolle Mann“ einen „Namen und ein Gesicht bekommen“.

Und das nicht erst am Kreuz, sein ganzes Leben lang bereits seit er als im Stall geborener und in Armut lebender Mann unterwegs gewesen. „Abgelehnte, Verworfene, Ausgestoßene der ganzen Erde: Der größte Mensch der ganzen Geschichte war einer von euch! Ganz gleich, welchem Volk oder Religion du angehörst, ihr dürft ihn als einen der Euren bezeichnen.“

Er ist einer von euch

Dabei sei die tiefste Bedeutung der Passion Christi die geistige, der Tod habe die Welt von ihren Sünden erlöst. Aber diese Dimension, das Gesicht sein für alle Ausgestoßenen und Leidenden, bleibe über das Christentum hinaus bedeutsam, es sei die Bedeutung, „die, die alle, Gläubige und Nichtgläubige, erkennen und annehmen können“, so Pater Raniero.

Dabei gelte seine Botschaft nicht nur den Unterprivilegierten, betonte der Kapuziner. „Was du den Hungrigen, den Nackten, den Gefangenen, den Vertriebenen getan hast, hast du mir getan; was du ihnen nicht getan hast, das hast du mir nicht getan" (vgl. Mt 25,31-46). Diese Worte gelten allen.

Eine Botschaft für alle

Das Evangelium höre hier aber nicht auf, Pater Raniero verwies auf den Brauch der ersten Jahrhunderte, als die drei österlichen Tage in einer einzigen Liturgie gefeiert wurden, „Weder der Tod noch die Auferstehung wurden als eigenständige und eindeutige Tatsachen gedacht, sondern der Übergang Christi vom einen zum anderen, vom Tod zum Leben, wurde gedacht.“ Es sei das Fest der „Vorübergang des Herrn“, der Verwandlung durch den Herrn, griff er die ursprüngliche Bedeutung des jüdischen Festes Pessach auf. „Es ist das Fest der Umkehrung, die von Gott vollzogen und in Christus verwirklicht wurde; es ist der Anfang und die Verheißung der einzigen völlig gerechten und unumkehrbaren Umkehrung im Schicksal der Menschheit. ‚Arme, Ausgeschlossene, Versklavte: Ostern ist euer Fest!‘“

Es sei die Aufgabe der Kirche, „auf der Seite der Armen und Schwachen zu stehen, die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben“, gerade weil Jesus Gesicht und Namen für diese Menschheit wurde. Und weil Gott dies alles verwandelt.

(vatican news)

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19. April 2019, 17:55