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Austragungsort der Fastenexerzitien für die römische Kurie ist wie gewohnt Ariccia in den Albaner Bergen Austragungsort der Fastenexerzitien für die römische Kurie ist wie gewohnt Ariccia in den Albaner Bergen 

Fastenmeditationen: Für eine inklusive Gesellschaft

Ausgangspunkt der Meditationen, die der diesjährige Fastenprediger für den Papst und die römische Kurie halten wird, ist ein Gedicht mit dem Titel „Deshalb sind wir hier“. Verfasst hat es der inzwischen verstorbene italienische Lyriker und Essayist Mario Luzi. Der Benediktinerpater Bernardo Francesco Maria Gianni erklärt im Gespräch mit Radio Vatikan, warum er sich gerade von diesem Gedicht inspirieren lassen wollte.

In besagtem Gedicht werde die Frage thematisiert, wie das Prinzip der Inklusion in Kirche und Zivilgesellschaft gelebt werden könne, erklärt Pater Bernardo. Ein Thema, das auch das Leben eines Mönchs auf den Punkt bringe: ein Leben im Kloster, also auf den Herrn ausgerichtet, aber immer auch mit Blick auf die Stadt; auf alles also, was außerhalb der Klostermauern geschieht. Auch Papst Franziskus habe – vor allem in seiner Programmschrift Evangelii Gaudium – sehr schöne Überlegungen über die Suche nach Gott in der Stadt angestellt, unterstreicht der Benediktinerpater.

Zum Nachhören

Wo Liebe ist, da ist auch der Blick

Eine monastische Gemeinschaft könne leicht versucht sein, sich gegen alles, was „draußen“ geschehe, abzuschotten, so der Abt der Olivetanerabtei von San Miniato al Monte di Firenze. Er sei deshalb nur allzu gern dem Aufruf des Papstes gefolgt, die geistliche Erfahrung als einen Blick des Lichts, der Liebe zur Realität, die uns umgibt, zu sehen. Schließlich habe schon der Augustinerchorherr Richard von St. Viktor den Satz geprägt: „Ubi amor, ibi oculos“: wo Liebe ist, da ist auch der evangeliumsgemäße Blick, mit dem Jesus die Stadt betrachtet.

„Das Gedicht von Mario Luzi drückt die Spannung unserer Gesellschaft aus: eine Spannung zwischen Erinnerung und Hoffnung, zwischen Geschwisterlichkeit und einer Realität, die keine Geschwisterlichkeit kennt. Eine gewisse Resignation, die der Dichter mit dem Bild des schwach glimmenden Feuers beschreibt, das jedoch wie die unter der Asche schlummernde Glut die Möglichkeit birgt, die Nächstenliebe in jedem Moment wieder aufflammen zu lassen.“

Neues Jerusalem

Und dies bedeute, dass man wieder von einer Stadt sprechen müsse, die eine Art „neues Jerusalem“ sei. Von einer Stadt also, die jedem – Glaubender oder Nicht-Glaubender – die Werte des Evangeliums zugänglich mache. Einer Gesellschaft, die grundlegende Fragen wie Gemeinwohl, Frieden, Gerechtigkeit, Akzeptanz, Möglichkeit der Integration, Aufmerksamkeit auch wirklich ernst nimmt.

(vatican news - skr)
 

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06. März 2019, 14:07