Synode: „Nicht immer müssen die Antworten sofort auf den Tisch geworfen werden“
Pope: Wie sieht dein Aufgabenbereich bei der Synode aus?
Eva Wimmer: Ich bin als Begleitung unseres Jugendbischofs Turnovszky mitgereist. Außerdem informiere ich die Jugend in Österreich von hier aus über die Verhandlungen der Synode. Ich mache also Berichterstattung. Gemeinsam mit meinem Kollegen Matthias Zauner habe ich einen eigenen Blog zur Synode. Er heißt „Eva und die Jugendsynode“. Dort veröffentlichen wir regelmäßig Videos, in denen wir die unterschiedlichsten Synodenteilnehmer in kurzen Interviews vorstellen. Natürlich tausche ich mich auch regelmäßig mit unserem Jugendbischof aus.
Pope: Du bist die ganze Zeit der Synode mit dabei. Wie nah bist du an die Verhandlungen heran gekommen? Durftest du in der Synodenaula Interviews führen?
Gut ins Gespräch gekommen
Eva Wimmer: In die Synodenaula bin ich leider nicht reingekommen. Es gibt nur 49 Auditoren, die dazu privilegiert sind. Aber ich war zum Beispiel bei dem Abend mit dem Papst dabei und bei der großen Wallfahrt mit den Synodenvätern. Dabei ist man gut ins Gespräch mit den Bischöfen gekommen.
Pope: Welche Themen liegend dir besonders am Herzen? Was ist der Jugend in Österreich wichtig?
Eva Wimmer: Ich durfte für Österreich schon an der Vorsynode im März teilnehmen. Damals habe ich gemerkt, dass das Wichtigste ist, dass den jungen Menschen heute etwas zugetraut wird. Wir wollen mehr Platz in der Kirche haben und wir wollen mehr Verantwortung übernehmen. Diese Punkte waren Konsens in der Vorsynode und das habe ich auch jetzt immer wieder eingebracht. Für mich als junge Frau ist es außerdem wichtig, dass geschaut wird, welche Positionen Frauen in der Kirche in Zukunft einnehmen können.
Pope: Wie ist dein Eindruck am Ende der Verhandlungen? Sind die Jugendlichen gehört worden?
Nicht immer gleich der erhobene Zeigefinger
Eva Wimmer: Ich habe mitbekommen, dass den Auditorien und Auditorinnen sehr gut zugehört worden ist. Die Bischöfe und der Papst haben ihnen am meisten Aufmerksamkeit gespendet. Deshalb glaube ich, dass ihnen gut zugehört worden ist. In dem Arbeitsdokument der Synode, dem Instrumentum Laboris, war viel von den Jugendlichen drin. Bei der Synode gab es einen guten gemeinsamen Dialogprozess.
Pope: Was nimmst du von der Synode mit nach Hause?
Eva Wimmer: Bei einem Gespräch mit Frère Alois aus Taizé ist mir bewusst geworden, dass es oft sinnvoller ist, Fragen zu stellen und nicht immer Antworten auf den Tisch zu werfen. Das möchte ich mir für die eigene Jugendarbeit mitnehmen. Es ist wichtig, den Jugendlichen zuzuhören und nicht immer gleich mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen. Das ist für die ganze Kirche wichtig.
(vatican news)
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